Abfalldetektive in Krefeld 15 Verfahren wegen illegaler Müllentsorgung

Krefeld · Wer in Krefeld illegal Müll entsorgt, wird dafür nur selten zur Rechenschaft gezogen.

Wilde Müllkippen wie hier an der Dieselstraße gibt es in Krefeld häufig. Die Verursacher sind nur selten zu ermitteln.

Foto: Mettbach

Seit Januar 2019 sind in Krefeld Abfalldetektive im Einsatz. Ihre Aufgabe ist es etwa, im Innenstadtbereich illegal entsorgten Müll aufzuspüren und im besten Fall die Verursacher zu ermitteln. Die Krefelder CDU-Fraktion ist mit den Ergebnissen dieser Arbeit aber unzufrieden und schlägt eine Neuorganisation vor.

„Bisher ist nicht zu erkennen, dass die Einführung von Abfalldetektiven zu einer Verbesserung der Situation geführt hat“, schreibt die Fraktion in einem Antrag, der am Dienstag, 20. Februar, im Ausschuss für Verwaltung, Ordnung und Sicherheit auf der Tagesordnung steht.  Aus Sicht der CDU wäre eine Einbindung dieser Kräfte beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) beziehungsweise im Fachbereich 32 (Sicherheit und Ordnung) sinnvoller, auch hinsichtlich des Zusammenspiels zwischen KOD und den sieben Abfalldetektiven. Diese sind beim Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) angesiedelt.

Dass ihre Arbeit notwendig ist, zeigen die nackten Zahlen: Allein 2019 wurde laut KBK an 12 490 Stellen Abfall illegal entsorgt. 2020 wurden 19 211 solcher Stellen ermittelt, 2021 waren es 17 668, 2022 dann 15 565 und 2023 noch 15 122. „Die angegebenen Zahlen stellen alle gemeldeten Ablagerungen dar“, erklärt KBK-Sprecher Jürgen Pannenbecker. Das sind Meldungen über „Maak et“ sowie über die Sauberline an die GSAK. Doppelmeldungen sind möglich. Damit ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden kann, muss die Person auf frischer Tat erwischt werden oder es muss  eine Zeugenaussage über Tatzeit und -ort, Art des Abfalls, Kfz-Kennzeichen und  Personenbeschreibung vorliegen. Diese Voraussetzungen liegen fast nie vor. 2023 konnten trotzdem 15 Verfahren eingeleitet werden.

Ist dies als Erfolg zu werten? Dazu Pannenbecker: „Der Einsatz der Detektive war von Beginn an darauf ausgerichtet, den Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner in Fragen der Stadtsauberkeit zur Verfügung zu stehen.“ Dazu gehören auch Fragen zu Straßenreinigung und Winterdienst. Bei den täglichen Routengängen in Zweierteams achteten die Detektive auf alle Gesichtspunkte der Stadtsauberkeit. Hierzu zählten auch defekte Straßenpapierkörbe, vermüllte Grünstreifen, falsch befüllte Tonnen. „Die Kollegen suchen das Gespräch mit den Bürgern und stehen helfend zur Seite.“ So auch Neubürgern, für die die komplexe Abfallentsorgung Neuland ist.

 Der Hintergrund des CDU-Antrages sei dem KBK nicht bekannt, „die Begründung teilen wir nicht“, so Pannenbecker. Der KOD sei für Sicherheit und Ordnung im Stadtgebiet zuständig. Die Abfalldetektive dienten dagegen als Ansprechpartner in Fragen der Stadtsauberkeit. „Selbstverständlich arbeiten die Abfalldetektive mit dem KOD in überschneidenden Fällen eng zusammen.“             

Meinung S. 16