Immobilie Baugenehmigung für Studentenwohnheim ist erteilt
Krefeld · 54 Wohnungen sollen nach Umbau an der Alten Gladbacher Straße entstehen. Der Architekt hat nun Pläne vorgestellt.
Die endlose Geschichte um das ehemalige Studentenwohnheim an der Alte Gladbacher Straße könnte doch noch zu einem guten Ende kommen: Der neue Eigentümer der zwölfstöckigen Schrottimmobilie hat eine Baugenehmigung von der Stadt Krefeld erhalten. Einem Umbau zum Wohnhaus steht damit nichts mehr im Weg.
Anfang Juni hatte der Käufer des seit 2003 leer stehenden Gebäudes die Baugenehmigung beantragt. „Die Pläne sind danach hier im Hause geprüft worden. Anfang September konnte die Baugenehmigung erteilt werden“, bestätigt Stadtsprecher Timo Bauermeister auf Anfrage. Nach der Landesbauordnung würde sie erst wieder erlöschen, „wenn innerhalb von drei Jahren nach ihrer Erteilung mit der Ausführung des Bauvorhabens nicht begonnen oder die Bauausführung länger als ein Jahr unterbrochen worden ist“.
Ziel des Bauherren ist es, 54 Wohneinheiten mit Balkonen einzurichten. Auch eine umfangreiche technische Sanierung ist geplant. Aufräumarbeiten auf dem Gelände haben schon stattgefunden.
In der angeblich asbestbelasteten Immobilie hatte es in den vergangenen Jahren mehrfach gebrannt. Jugendliche nutzen die Ruine als Abenteuerspielplatz, über Unrat und Ratten beschwerten sich Anwohner. Die Stadt sicherte das Gelände mit einem Bauzaun und stellte die Kosten der damaligen Eigentümerin in Rechnung.
Der neue Eigentümer stammt nach Recherchen unserer Zeitung aus Krefeld. Er kommt aus der Immobilienbranche. Zu den konkreten Bauplänen, zu den Zeitvorstellungen und zur Finanzierung hat er sich noch nicht geäußert.
Bezirksvorsteherin würde mit Halleluja Umsetzung begrüßen
Zur Realisierung seiner Pläne ist eine neue Firma mit Sitz an der Moerser Landstraße gegründet worden. Deren Gegenstand laut Handelsregister: „Der Ankauf einer unbewohnten Projektimmobilie, die Projektierung und die Verwaltung der Projektimmobilie.“ Stammkapital der GmbH: 25 000 Euro.
Der für den Umbau zuständige Architekt, der aus der Nähe von Paderborn stammt, hatte kürzlich in dem mit Fachleuten besetzten Gestaltungsbeirat der Stadt seine Pläne vorstellt – und dabei „einen sehr ordentlichen Eindruck gemacht“, wie es aus Teilnehmerkreisen heißt. Wohnungen zwischen 58 und 80 Quadratmetern würden entstehen, für Garagenplatz und Kinderwagen-Abstellplätze werde gesorgt. Alle seien „ziemlich begeistert gewesen“.
Was man verstehehen kann, denn das 44 Jahre alte, zwölfstöckige Gebäude ist einer der größten Schandflecken der Stadt und für die Nachbarn ein andauerndes Ärgernis. „Wenn die Pläne umgesetzt werden, rufe ich ganz laut Halleluja“, bekennt deshalb Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke (SPD). Und ergänzt mit Blick auf geplatzte Umgestaltungspläne der Vergangenheit: „So konkret wie heute war eine Planung noch nie.“