Immobilien Krefelder Bunker in Lehmheide soll verkauft werden

Krefeld · Die Bundesanstalt möchte den Bunker in Krefeld bald auf dem Immobilienmarkt anbieten, kennt aus der Vergangenheit aber mögliche Schwierigkeiten.

Der Bunker an der Seyffardtstraße soll hergerichtet und dann verkauft werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Bunker an der Seyffardtstraße könnte bald den Eigentümer wechseln. „Die Liegenschaft ist für die Zwecke des Bundes entbehrlich und soll daher veräußert werden“, teilte die Bundesanstalt für Immoblienaufgaben auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Anstalt mit Sitz in Bonn ist im Moment der Eigentümer und hatte das Gebäude zunächst der Stadt Krefeld angeboten, die es aber nicht kaufen wollte. Deshalb wird der Bunker nun hergerichtet und dann auf den Markt gebracht. Die Erfahrungen mit solchen Angeboten sind in Krefeld zuletzt unterschiedlich ausgefallen.

In der Stadt gibt es noch 20 Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Drei befinden sich in städtischer Hand, drei gehören der erwähnten Bundesanstalt, ein Großteil ist in Privatbesitz übergegangen. Die Kaufpreise liegen in solchen Fällen verhältnismäßig niedrig. Die eigentliche Herausforderung sind die dann anfallenden Bauarbeiten, etwa an den meterdicken Wänden. Die Kosten für einen Umbau lassen sich deshalb schwer kalkulieren.

Herausforderung ist: Immobilie steht vorwiegend auf Stadtgrund

Beim Bunker an der Seyffardtstraße sorgen zwei besondere Umstände für zusätzliche Herausforderungen. Nach Angaben der Bundesanstalt steht er überwiegend auf einem städtischen Grundstück, nur ein kleiner Bereich befinde sich auf bundeseigenem Grund. Die Planung erfolge deshalb in enger Abstimmung mit der Stadt. Außerdem ist das Gebäude sanierungsbedürftig. Die Bundesanstalt erklärte, derzeit würden Arbeiten am Flachdach und der Fassade vorbereitet. Dies ist für alle, die dort vorbeikommen, am Baustellenzaun zu erkennen. Sobald die Arbeit abgeschlossen seien und das Gelände wieder als verkehrssicher gilt, werde der Zaun abgebaut. Wie lange die Arbeiten dauern, konnte die Behörde auf Anfrage noch nicht sagen. „Ein genauer Zeitplan kann erst aufgestellt werden, wenn sämtliche Untersuchungs- und Planungsergebnisse vorliegen.“

Zu den positiven Bespielen für eine neue Nutzung zählt der Bunker in Fischeln. Für den Marienhof hatte das Planungsbüro Hambloch 2016 ein Revitalisierungskonzept entwickelt, um das Gebäude in ein Wohnhaus umzubauen. Geplant sind Wohnungen zwischen 65 und 155 Quadratmetern, Büros und eine Tiefgarage. Dabei soll das Alte mit dem Neuen verbunden werden. An der Seite zum Marienplatz soll in der Mitte der verklinkerten Fassade ein Stück vom Bunker sichtbar bleiben. Ein Großteil der Wohnungen ist nach Angaben der Entwickler bereits verkauft oder reserviert. Das Gebäude soll im Oktober bezugsfertig sein.

Ein Beispiel, in dem ein Bunker vorerst Bunker bleibt, befindet sich in Bockum. Das Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße gehört ebenfalls der Bundesanstalt und sollte im vergangenen Jahr den Eigentümer wechseln. Die Unterlagen waren schon beim Notar. Dann aber scheiterten die abschließenden Gespräche und der Investor zog sich zurück.