Autobahn Der Ausbau der A57 soll im Frühjahr 2023 beendet sein
Krefeld · Nachgehakt Mit dem Abriss einer Brücke im Sommer hat der sechsspurige Ausbau bei Oppum erstmals Auswirkungen auf den Verkehr. Derzeit wird am Lärmschutz zwischen Oppum und Geismühle gearbeitet.
Fast ein Jahr liegt er schon zurück, der symbolische erste Spatenstich zum sechsspurigen Ausbau der A57 zwischen dem Kreuz Meerbusch und Oppum. Seitdem war von Arbeiten nur wenig zu sehen. Im Spätsommer 2019 hieß es allerdings, dass diese Anfang 2020 beginnen sollen. Wir haben bei Planer Athanasios Mpasios von der Krefelder Regionalniederlassung des Landesbetriebs Straßen NRW und Bauüberwacher Michael Schumacher nachgehakt, wie der Stand der Dinge ist.
Der Ausbauabschnitt Oppum ist insgesamt 4,1 Kilometer lang. Nach Auskunft von Schumacher wurden die Arbeiten daran mit der bereits im Vorjahr abgeschlossenen Baufeldräumung und der vorübergehenden Verbreiterung der Richtungsfahrbahn Nijmegen planmäßig eingeleitet. Derzeit laufe rechts neben der Richtungsfahrbahn Köln der Bau der neuen, 7,50 Meter hohen Lärmschutzwand zwischen der Anschlussstelle Oppum und der Rastanlage Geismühle. Auch ein Wirtschaftsweg wird dort parallel hergestellt.
„Die Arbeiten werden in mehreren, aufeinanderfolgenden und teilweise parallel laufenden Bauverträgen umgesetzt, sodass man nicht von Arbeitsabschnitten sprechen kann“, erläutert Schumacher das Vorgehen insgesamt. Die Vor- und laufenden Arbeiten könnten „weitestgehend ohne Beeinträchtigung des Verkehrs von statten gehen“. Im kommenden Sommer gehe es mit der Herstellung von zwei Entwässerungsanlagen (bei Oppum und im Autobahnkreuz Meerbusch) zur Behandlung des anfallenden Oberflächenwassers weiter.
„Ab Mitte 2020 soll ein weiterer Bauvertrag zur Erneuerung des Bauwerks der K 6 – Am Weilerhof – starten“, kündigt Schumacher an. Gemeint sind damit der Abriss und Neubau der kleinen Brücke zwischen Fischeln und Strümp, auf dem der erste Spatenstich mit Landesverkehrsminister Hendrik Wüst im April 2019 stattgefunden hatte, ergänzt Athanasios Mpasios. Damit werden die ersten größeren Eingriffe in den Autobahnverkehr erforderlich werden: Verschwenkungsbereiche mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, Vollsperrungen an mindestens vier Wochenenden (unter anderem für den Abriss der alten Brücke), Aufbau einer Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer. „Während des sechsstreifigen Ausbaus werden auch in den Bauphasen in der Regel immer zwei verengte Fahrstreifen je Richtungsfahrbahn aufrecht erhalten“, versichert Schumacher.
Der neun Meter hohe
Lärmschutz wird neu gebaut
Der Baubereich mit dem größten Umfang wird laut Schumacher erst im nächsten Jahr beginnen. Es handelt sich dabei neben dem eigentlichen sechsspurigen Ausbau auch um die Erneuerung des Bauwerks Bösinghovener Straße – diese unterquert die A57. Außerdem wird dann die neue, bis zu neun Meter hohe Lärmschutzwand bei Bösinghoven errichtet. Die neue Fahrbahn wird zudem mit sogenanntem Flüsterasphalt ausgestattet. Dafür seien zum Ende der Bauzeit Wochenendsperrungen von Richtungsfahrbahnen erforderlich.
Die Ausschreibungen für die noch ausstehenden Arbeiten sind derzeit in Bearbeitung und werden nach Angaben von Schumacher gemäß dem Bauzeitenplan fertig gestellt. „Die wesentlichen Arbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 2023 beendet sein“, kündigt er an.
Die Gesamtkosten für den Abschnitt Oppum liegen bei 62 Millionen Euro. Es folgt der sechs Kilometer lange Abschnitt „Krefeld“, der von Oppum bis nördlich der Anschlussstelle Gartenstadt reicht. Dafür gibt es bislang noch keine genaue Zeitplanung.
Fest steht aber, dass schon Mitte Mai ein Erörterungstermin zur Erneuerung der Tank- und Rastanlage Geismühle erfolgen soll. „Das ist allerdings nicht öffentlich, teilnehmen können nur die Einsender von Einwendungen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens“, stellt Athanasios Mpasios klar. Er persönlich hoffe, dass es etwa ein Jahr später zu einem Feststellungsbeschluss komme, der dann den Weg für die eigentlichen Arbeiten frei machen würde. Ende 2022 könnte dann damit begonnen werden.
Geplant ist, den Rastplatz für beide Fahrtrichtungen komplett auf die Ostseite der A57 zu verlegen. Die Anlage auf der Westseite (dort steht die namensgebende Mühle) würde geschlossen, da kein Platz für eine Erweiterung vorhanden ist. Eine Brücke über die A57 soll beide Seiten miteinander verbinden. Die Zahl der Plätze für Pkw soll durch den Neubau von derzeit 111 auf 217 und für Lastwagen von 43 auf 159 erhöht werden. Kosten des Ausbaus: 22 Millionen Euro.