Kulturszene „Ich denke, dass ich nie alt werde“
Krefeld · Künstler Klaus Peter Noever ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
Klaus Peter Noever ist tot. Der berühmte Krefelder Künstler wäre im nächsten Monat 91 Jahre alt geworden. Sein umfangreiches Lebenswerk, das an vielen Stellen in der Stadt zu finden ist, wird ihn lebendig erhalten.
Der Absolvent der Werkkunstschule hat in seinem langen Schaffen als Architekt Häuser gebaut, aber auch Bilder gemalt, Kirchen restauriert, als Bildhauer Objekte realisiert, Ton bearbeitet und Räume ausgestattet, wie beispielsweise den Gastraum des Nordbahnhofes.
Das Universalgenie hat seine Werke in vielen Ausstellungen wie im Kaiser-Wilhelm-Museum oder dem Kunst-Spektrum der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Er sagte einmal selbst, er sei „mit dem Bleistift in der Hand geboren“ worden. Er erklärte ebenso, dass er nichts über sein Werk sagen wollte, da sei er „befangen“. Es war ihm aber immer wichtig, nicht „mit der Masse zu schwimmen“. Eine weitere Aussage war: „Ich denke, dass ich nie alt werde. Ich will auch nie erwachsen werden.“
Mit Joseph Beuys verband ihn eine tiefe Freundschaft. „Er hat lange bei uns gelebt. Wir haben uns mehr gestritten, als unterhalten. Als Künstler hat er mir das gegeben, was für tausend andere wichtig war. Er hat in einer Zeit der Verkrustung alle Türen weit aufgerissen.“
Seine Ausstellung zum 65. Geburtstag verdeutlicht, dass Noever das menschliche Dasein als harte Prüfung auffasst – und das durchaus mit religiösen Hintergründen. Ein Beweis hierfür lieferte er 1999, als er mit dem Fahrrad auf dem Jakobsweg pilgerte. Gleichzeitig betonte der überaus kreative Mann, im Leben viel Glück gehabt zu haben, und trat gerne lebensfroh, oftmals schelmisch auf.
Schon 1956 erhielt Klaus Peter Noever den „Prix de l`Art Jeunesse“ für Malerei in Paris. Der Maler und Bildhauer hat Afrika und die USA bereist und besaß zeitweise einen zweiten Wohnsitz im nordspanischen Espasante.
Zur See gefahren ist er früher auch und betrieb mit den Einheimischen in dem spanischen Dorf seiner Wahl die küstennahe Fischerei. „Ich habe 20 Jahre um Anerkennung gekämpft, um mitfischen zu dürfen.“ Genau dort wird seine Urne auch beigesetzt.