Historisches Tafeln für das historische Linn
Linn. · Besucher des Ortskernes sollen zukünftig durch Hinweisschilder erfahren, auf welche bedeutenden Gebäude sie schauen. Die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt spendiert sie.
Viele Besucher von Linn bleiben in den Straßen oft stehen und blicken – nicht nur zu Flachsmarktzeiten – auf die schönen alten Häuser des Stadtteils. Sie sehen alte Giebel, gepflegtes Fachwerk oder Gebäude mit Historie wie das Torwächterhäuschen, den Drenkerhof oder das Küsterhaus. Damit die Leute wissen, auf welche bedeutenden Mauern sie gucken, spendiert die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt Infotafeln aus dem Erlös des historischen Treibens zu Pfingsten. Derzeit wird an Linns Häuserwänden fleißig gebohrt und geschraubt.
„Die Idee hatten wir schon länger. Gespräche mit Charly Foncken vom Bürgerverein und Christoph Reichmann, dem ehemaligen Museumsleiter, haben dann ergeben, dass man ja eigentlich alles Wichtige zusammengetragen habe und einfach zur Tat schreiten könne“, berichtet Alexander Raitz von Frentz, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft. „Die beiden Männer verfügen über Informationen, Fotos und viel historisches Wissen.“
Viele Gebäude mit
interessanten Geschichten
Dann ging es los. Verschiedene Entwürfe wurden mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Rund 140 Euro kostete der Druck für ein Schild. 50 sollen es nach und nach einmal werden, denn im historischen Stadtteil gibt es viele Gebäude, die eine interessante Geschichte besitzen. Die restliche Arbeit erfolge ehrenamtlich, berichtet Raitz von Frentz weiter. „Layout, Korrekturlesen, Texte verfassen und Bilder bereit stellen schlagen mit acht bis zehn Stunden Arbeit pro Schild zu Buche.“ Die Rechte an den Fotos liegen beim Stadtarchiv.
Der Vorsitzende zeichnet verantwortlich für das Layout, erstellte die Druckvorlagen und kümmerte sich um die Webseite, die Interessierte über den QR-Code auf der Geschichtsstation erreichen können. Diese ist mobil optimiert, so dass sie am Smartphone gut genutzt werden kann. „Hier stehen für die Besucher auch weitere Fotos parat, die nicht mit auf die Geschichtsstation passten. Außerdem wird der Text dort vorgelesen. Die Stimme stellt der Linner Peter Liesefeld zur Verfügung“, berichtet Foncken, der derzeit mit Wasserwaage, Bohrmaschine und Schraubenzieher in der Hand unterwegs ist. Er befindet sich an diesem Morgen am fünften Haus, das jetzt sein Schild bekam. Es ist das Haus Rheinbabenstraße 88, das Willi Neubauer gehört. „Es bleiben immer wieder Leute vor der großen Giebelfassade stehen und gucken“, berichtet der Eigentümer.
Charly Foncken erklärt, dass fast jedes Haus in Linn historisch sei. Er fügt hinzu, dass auch historisch wichtige Gebäude außerhalb des Linner Ortskerns bedacht werden, wie das Greiffenhorst-Schlösschen, der Mühlenhof und die Hausenhof Kapelle. „Der Drenkerhof von 1365 bekommt jetzt das sechste Schild. Die alte Synagoge erhält sogar eine größere Infotafel.“