Rettung Seidenweberhaus Initiative setzt sich auch fürs Stadthaus ein

Krefeld · Die Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Seidenweberhauses unternimmt einen neuen Anlauf, die dazu getroffenen Entscheidungen des Krefelder Stadtrats rückgängig zu machen.

Der beschlossene Abriss des Seidenweberhauses bleibt umstritten.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Noch sei es nicht zu spät, Beschlüsse zu fassen, mit denen die vorhandene Bausubstanz saniert werden könne, heißt es in einem Offenen Brief, den zwölf namhafte Krefelder unterzeichnet haben, darunter sieben Architekten.

Krefeld brauche keinen kostspieligen Wettbewerb zur Umgestaltung des Theaterplatzes, der einen Abriss des Seidenweberhauses vorsehe, heißt es in dem Brief. Auch mache die Nutzung des Stadthauses einen Verwaltungsneubau überflüssig. Wie berichtet, möchte die Stadt Krefeld das Gebäude am Konrad-Adenauer-Platz verkaufen. Pläne, dort eine private Kunstakademie anzusiedeln, haben sich mittlerweile aber zerschlagen. Die Unterzeichner bezweifeln, dass der Verkauf gelingt und setzen sich für eine Sanierung des von Egon Eiermann entworfenen Gebäudes ein. Dort könne man im Anschluss städtische Fachbereiche unterbringen, die bislang in angemieteten Immobilen zu finden sind.

„Wer glaubt ernsthaft daran, dass die Stadt Krefeld angesichts ihrer prekären Haushaltslage in der Lage wäre, neben den Kosten für das Kesselhaus auch die zusätzlichen Flächen zum Parken, den Abriss des Seidenweberhauses, die Sanierung der darunter liegenden Tiefgarage und den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes zu finanzieren?“, fragt die Initiative. Als Ersatz für das Seidenweberhaus ist das sogenannte Kesselhaus an der Girmesgath vorgesehen. Eine Baugenehmigung sei für 2026 zu erwarten, hatte die Verwaltung vor einigen Wochen mitgeteilt.