Corona in Krefeld Erneut Kneipe in Krefeld dicht gemacht
Stadt musste im Kampf gegen Corona Bußgelder verhängen und die Buchenschule desinfizieren. Dort gibt es im Kollegium einen Infizierten.
Pandemie hin oder her – am teilweise schönen Wochenende sind viele Krefelder in die Grünanlagen und Parks der Stadt geströmt. Mit Blick auf die verhängten Maßnahmen gegen Corona hätten sie sich aber meist „einsichtig und diszipliniert“ gezeigt, berichtet Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian. Nur in Einzelfällen habe der Ordnungsdienst auf die Einhaltung der Abstände hinweisen müssen.
Es gab allerdings auch einige wenige Fälle, bei denen die Stadtmitarbeiter energischer einschreiten mussten: Am Samstag wurde eine kleine Grillparty, an der vier Personen teilnehmen wollten, auf einem Spielplatz aufgelöst. Dies gilt auch für zwei Versammlungen auf Schulhöfen. Da sich die Teilnehmer dort nicht immer einsichtig zeigten, wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Dies gilt ebenso für den Betreiber einer Gaststätte, in der am Samstagabend zwei Gäste angetroffen wurden. Auch zwei Spielautomaten waren dort in Betrieb. Die Krefelder Stadtverwaltung hat die Kneipe laut Ulrich Cyprian versiegelt.
Buchenschule musste desinfiziert werden
Wie Schuldezernent Markus Schön berichtet, gibt es im Kollegium der Buchenschule einen Corona-Fall. Die Notbetreuung von Schülern konnte deshalb dort am Montag nicht stattfinden, da das Gebäude erst gereinigt und desinfiziert werden musste. Heute steht es wieder zur Verfügung. Laut Schön hält die Stadt für solche Fälle zusätzliche Einrichtungen vor, so zum Beispiel das derzeit nicht genutzte Berufskolleg, um eine Betreuung kurzfristig an einem anderen Ort anbieten zu können. Die Kontaktpersonen des positiv getesteten Mitglied des Kollegiums befinden sich alle in häuslicher Quarantäne.
Zahl der Fälle ist insgesamt auf 208 angestiegen
Nach wie vor Sorgen bereitet nach Auskunft von Oberbürgermeister Frank Meyer der stetige Anstieg der positiv getesteten Fälle. Am Montag waren es 208, zehn mehr als am Sonntag. Laut Dr. Agnes Court, Leiterin des Gesundheitsamtes, wurden insgesamt schon 1967 Abstriche vorgenommen, für 180 stehen die Ergebnisse noch aus. 27 Krefelder befinden sich in stationärer Behandlung, sechs davon auf der Intensivstation. „Sie werden alle künstlich beatmet.“ 34 Erkrankte sind mittlerweile genesen.
Die Laborkapazitäten können in den nächsten Tagen ausgeweitet werden, da nach Beschluss der Landesregierung Einrichtungen wie das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper (CVUA-RRW) in Krefeld nun auch Tests auf Covid-19 untersuchen dürfen. „Wir haben schon Kontakt aufgenommen“, berichtet Court. In den nächsten Tagen rechnet sie damit, dass das Labor mit Sitz an der Alten Gladbacher Straße kurzfristig Fälle übernehmen kann. Das CVUA schaffe 500 Proben am Tag, sei aber nicht nur für Krefeld, sondern auch für andere Kommunen im Regierungsbezirk Düsseldorf zuständig.
Bei einem Stresstest im Zentralen Diagnosezentrum an der Schwertstraße sind am Freitagvormittag pro Stunde 30 Personen getestet worden. Zehn DRK-Mitarbeiter waren vier Stunden daran beteiligt. Am Nachmittag kam für zwei Stunden zusätzlich ein Arzt hinzu, es wurde dann 36 Fälle pro Stunde geschafft. Somit wäre von Montag bis Freitag täglich eine Kapazität von 192 Abstrichen zu schaffen.
Die Terminvergabe für einen Corona-Test ist unter Telefon 8619700 erreichbar.