Nachgehakt Neue Ostwall-Passage in Krefeld soll Mitte 2020 fertig sein - KiK öffnet bald
Krefeld · Bis Mitte des Jahres sollen die Arbeiten am Neubau-Projekt der Wohnstätte abgeschlossen sein. Schon bald eröffnet der Textildiscounter KiK. Zwei Ärzte und ein Notar sind bereits eingezogen.
Langsam hebt sich Vorhang am neuen „Ostwall-Quartier“: Für knapp 20 Millionen Euro hat die Wohnstätte Krefeld eine von Petersstraße bis zum Ostwall durchgehende Passage aus acht Gebäuden gebaut. Sie bietet auf mehr als 6500 Quadratmetern im Erdgeschoss zwei Gastronomie-Betriebe und darüber insgesamt sechs Büros und Praxen sowie sechs Wohnungen mit gehobener Ausstattung inklusive Penthouse. Nach wiederholten Bauverzögerungen ist die Eröffnungsfeier des Komplexes mit Mietern und Eigentümern nun für den kommenden Spätsommer vorgesehen. Das erfuhr unsere Zeitung von Thomas Siegert, Vorstand der städtischen Gesellschaft: „Wir gehen davon aus, dass bis Mitte des Jahres die Arbeiten im Wesentlichen abgeschlossen sind.“
Schon im vergangenen Herbst waren die ersten Mieter in den Gebäude-Komplex eingezogen: Die Stadtwerke Krefeld (SWK) haben am Ostwall ein Service-Center eröffnet, außerdem hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Krefeld in der Passage jetzt ihren Sitz. Mittlerweile sind zwei Arztpraxen und ein Notar-Büro dazu gekommen. Rund um diese herum gehen die Bauarbeiten munter weiter, doch so langsam kommt deren Ende in Sicht.
Nur noch zwei Einheiten suchen Mieter oder Käufer
„80 Prozent der Flächen sind vermarktet. Im nächsten Frühjahr soll alles vermietet beziehungsweise verkauft sein“, hatte Thomas Siegert im vergangenen Herbst erklärt. Wie ist der aktuelle Stand? „Nur noch zwei Einheiten sind offen“, sagt der Chef der Wohnstätte. Bis zum Sommer werde es weitere Einzüge geben.
Letzte Verhandlungen laufen derzeit mit dem Interessenten für einen von zwei Gastronomiebetrieben. Erst wenn der Vertrag unter Dach und Fach ist, will Siegert dessen Namen nennen. Mit dem Mix innerhalb der Ostwall-Passage ist er auf jeden Fall sehr zufrieden.
Schon länger bekannt ist, dass das zweite, etwa 600 Quadratmeter große Lokal von Rafael Sancillo übernommen und eingerichtet wird. Er und seine Brüder sind als Gastronomen in Krefeld seit vielen Jahren bekannt. Beide Betriebe werden zum Innenhof bzw. zur Petersstraße hinaus angesiedelt.
Dort laufen derzeit die wichtigsten Bauarbeiten: Die Fassade an der Rückseite der Passage, die wie am Ostwall helle Keramik-Tafeln erhält, soll endlich fertig werden. „Das hat Priorität“, betont Thomas Siegert. Das gilt auch für den Abschluss der Arbeiten am Gebäudeabschnitt Neue Linner Straße, wo die Wirtschaftsförderung ihren Sitz hat.
Bereits am Freitag, 28. Februar, werde der Textildiscounter KiK seine Filiale am Ostwall eröffnen, berichtet Thomas Siegert. Das mehr als 500 Quadratmeter große Ladenlokal erstreckt sich über das Erd- und Untergeschoss. Der größte Teil der Verkaufsfläche wird im Untergeschoss liegen. Die Firma war an diesem Standort schon vor Baubeginn vertreten und hat dort einen langfristigen Mietvertrag.
Gleich neben dem Discounter befindet sich der Durchgang zum Innenhof, daneben liegt das Servicecenter der Stadtwerke.
Vom Ostwall aus wirkt der Neubau schon fast fertig – wenn man mal davon absieht, dass der Weg zu den Arztpraxen in die Passage hinein quer durch das Baustellengewusel führt. An der Rückseite allerdings steht teilweise noch ein Gerüst an der Fassade – und auch die optisch nicht besonders schöne Teerdecke auf der Petersstraße konnte immer noch nicht entfernt werden. „Damit werden wir in der nächsten Woche beginnen“, kündigt Thomas Siegert an. Zwischen Marktstraße und Neue Linner Straße wird der Teer entfernt, der die darunter liegenden Platten vor schweren Baustellen-Fahrzeugen schützen sollte. Lediglich vor der eigentlichen Passage wird er noch liegen bleiben.
Richtfest für die Ostwall-Passage war Anfang September 2018 – drei Jahre nach Baubeginn. Wegen eines Rechtsstreits war es zu erheblichen Verzögerungen gekommen: Ein Vergabe-Nachprüfungsverfahren sorgte für einen 15-monatigen Baustopp. Obwohl die Wohnstätte den Rechtsstreit für sich entschied, kam es zu Mehrkosten von 2,3 Millionen Euro für das nun 19,89 Millionen Euro teure Projekt.