Kommentar Schwarzsehen ist unnötig

In den 1970er und 80er Jahren schossen in vielen deutschen Städten Einkaufszentren und Ladenpassagen aus dem Boden. Auch in Krefeld war das nicht anders. Das damalige Erfolgsrezept hat sich heute jedoch ins Gegenteil verkehrt: Dramatische Leerstände wie im Hansa-Centrum sind zur Regel geworden.

Der Schwanenmarkt allerdings konnte diesem Negativtrend bisher erfolgreich trotzen. Wird dies auch in Zukunft gelingen? Angesichts einer ganzen Reihe von leer stehenden Ladenlokalen stellen sich nicht nur Mieter diese bange Frage.

Sicher kann sich ein Einkaufscenter vom allgemeinen Trend der Krefelder Innenstadt nicht völlig abkoppeln. Diese steht unter Druck, denn es gibt zu viele Handelsflächen, was 140 Leerstände zur Folge hat. Schwindende Kaufkraft und die Konkurrenz des Online-Handels gehören zu den Ursachen dieser Entwicklung. Auf diese Faktoren haben die Betreiber des Schwanenmarktes wenig Einfluss.

Wohl aber können sie für mehr Attraktivität sorgen. Leerstände zum Beispiel schrecken Kunden ab, die sich auch von hübschen Folien auf den Schaufenstern nicht blenden lassen. Deshalb ist es wichtig, besagte Leerstände rasch zu beseitigen – auch wenn man dafür die Mieten senken muss.

Schwarzsehen muss man für den Schwanenmarkt ohnehin nicht: Die lange erwartete Eröffnung des Rewe-Marktes wird nicht nur einen sehr großen Leerstand beseitigen, sondern auch die Kundenfrequenz stark erhöhen. Davon werden alle Händler und Gastronomen profitieren.