Nachtleben So soll der neue „Hut Ab Club“ die Partyszene in Krefeld bereichern

Krefeld · Das Nachtleben Krefelds kennen die Macher hinter dem neuen Angebot an der Dießemer Straße schon länger. Einen Club haben sie aber noch nicht geführt - eine Herausforderung, mit der sie eine Lücke schließen möchten.

In den letzten Wochen ist viel gearbeitet worden. Auf dem Foto ist ein neuer Bar-Bereich im Inneren zu sehen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Handwerker und Mitarbeiter laufen hin und her, Gespräche mit Lieferanten werden geführt, im Club-Gebäude an der Dießemer Straße 24 scheint es an allen möglichen Stellen noch etwas zu tun zu geben. Auch wenn sich vieles in den vergangenen Wochen schon verändert hat. Eigentlich lässt von außen nur noch der prägnante Magnapop-Schriftzug an vergangene Party-Nächte denken. Der Blick ist nun nach vorne gerichtet: Am 26. Oktober wird im „Hut Ab Club“ Eröffnung gefeiert.

Das Ziel ist klar: Das Team wolle eine Lücke schließen und im Krefelder Nachtleben etwas Neues bieten. „Viele machen in Düsseldorf Party, wir wollen, dass sie hier bleiben und auch wieder Leute von außerhalb kommen“, sagt Antonio Musardo. Der 36-Jährige ist einer von zwei Inhabern. Die Idee oder den Wunsch, mal einen eigenen Club zu führen, habe er schon vor Jahren gehabt. Als er dann mitbekommen habe, dass das Magnapop nicht mehr öffnen wird, habe er nicht lange überlegen müssen.

Der Stil des Gebäudes
hat sich stark verändert

Schon vor rund 15 Jahren habe er das „Bermuda-Dreieck“ an der Dießemer Straße besucht, unter anderem auch das Magnapop - „der Club hat Charakter“, sagt er. Und den soll er auch behalten. Auch wenn der sich stark verändert. Das wird schon im Außenbereich merkbar. Der Boden ist mit hellem Betonpflaster ausgelegt worden. Auch Teile der Fassade sind im Innenhof mit Holz ausgekleidet worden. Dazu sollen noch Pflanzen wie Bambus oder Palmen kommen. In Verbindung mit weiteren Holzelementen und dem neuen Anstrich im Anthrazit-Ton ergibt sich auch im Inneren ein eher klares Bild - im Gegensatz zum eher verspielten, bunten Ansatz vergangener Tage. Am Ende soll ein Ambiente entstehen, dass rustikale mit modernen Elementen verbindet, eine Art Industrie-Look.

Auch für Michael Töffels, den zweiten Inhaber, ist das Führen eines Clubs Neuland. Der 59-Jährige kümmere sich vor allem um die Buchhaltung. Er sehe den „Hut Ab Club“ als zweites Standbein, als „neue Herausforderung“. Was ihm besonders wichtig ist: Hinter dem Projekt stehen keine Einzelkämpfer, sondern ein ganzes Team. Und für den Club: „Du musst immer wieder neue Ideen haben, die Leute wollen Abwechslung.“ Der 59-Jährige und der rund 23 Jahre jüngere Antonio Musardo haben sich über die berufliche Zusammenarbeit als Immobilienkaufmänner kennengelernt. Heute sind sie Freunde, die gemeinsam etwas aufbauen wollen.

Für den Außenbereich gibt
es noch viele weitere Ideen

Der Außenbereich bietet viele Möglichkeiten. Für den Sommer gibt es schon Ideen für Public Viewing zur Europameisterschaft.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Unter anderem zusammen mit Eventmanager Mark Kevin Friedrichs, der deutschlandweit für Veranstaltungen und Clubs arbeite, aber ebenfalls aus Krefeld kommt und beim neuen Club für das Programm zuständig ist. Er scheint vor allem Möglichkeiten zu sehen: Der Außenbereich sei dafür „mega“. Bei der Eröffnung soll neben dem Eingang zum Beispiel ein Fotoautomat aufgestellt werden, damit die Gäste wie bei einer Hochzeit ein Erinnerungsfoto machen können. Die Eröffnung werde auch sonst viel fürs Auge bieten. Unter anderem sollen Feuerspucker und Stelzenläufer Aufmerksamkeit erregen. Weitere Aktionen sind schon geplant. Eine Idee ist eine WhatsApp-Nummer, mit der sich Interessierte auf die Gästeliste für den gewünschten Abend setzen lassen können. Breit gefächert soll die Auswahl an Partys mit unterschiedlichen Musikstilen werden. Es werde zum Beispiel wiederkehrende Formate aus den Bereichen Hip-Hop, R’n’B, 2000er und elektronischer Musik geben. Neben einem festen DJ sollen die Künstler auch wechseln. Gespräche mit bekannten DJs wie zum Beispiel Tocadisco laufen, verspricht Friedrichs. Gespielt werden solle, was gerade angesagt ist. Während der acht Öffnungstage im Monat soll so jeder mal auf seinen Geschmack kommen.

Und im kommenden Sommer könnte der Außenbereich unter anderem für Public Viewing während der Europameisterschaft oder Barbecue-Nachmittage genutzt werden. Ein Hingucker im Außenbereich soll auch eine große Theke sein, die in einem Gebäude-Teil gegenüber vom Eingangstor des Clubs aufgestellt werden soll.

Der Bereich war bisher nicht für Gäste zugänglich und wurde nun mittels Rolltor geöffnet. In einer Art Lounge sollen auch Raucher bei schlechtem Wetter ein trockenes Plätzchen finden, erklärt Michael Töffels. Der langgezogene Thekenbereich im Inneren direkt hinter der Glasfassade zur Dießemer Straße wirkt schon so gut wie fertig. Hier lässt sich erkennen, was Antonio Musardo mit rustikalen und modernen Elementen meint. Helle Holzverkleidung trifft auf Hängelampen im matten Stahl-Finish und dunkle Anthrazit-Wandfarbe. Kontraste, die es beim Namen des Clubs nicht gibt. Zwei Wochen habe die Namenssuche gedauert, erklärt Musardo. Dann sei es ein spontaner Einfall gewesen.

Die Bezeichnung „Hut Ab“, die sich auch im Logo des Clubs wiederfindet - ein gezeichnetes Männchen mit Schnäuzer, das seinen Hut hebt - sei als freundliche Einladung zu verstehen. Oder als anerkennende Geste. Freundliche Anerkennung wäre wohl auch eine Reaktion, die den neuen Betreibern und ihren Mitstreitern bei der Eröffnung Ende Oktober gefallen würde.