Reaktion der Stadt „Spiel ohne Ranzen“ soll im Sommer doch stattfinden

Krefeld · Oberbürgermeister Frank Meyer und Stadtdirektor Markus Schön reagieren überrascht auf die Absage und bezeichnen sie als „vorschnell“. Beide wollen die Veranstaltung im Gespräch mit den Frauenverbänden noch möglich machen.

Foto: Stadt Krefeld

Der traditionelle Sommerspielplatz „Spiel ohne Ranzen“ im Krefelder Stadtwald soll wie geplant stattfinden. Das erklärten am Freitagmorgen Oberbürgermeister Frank Meyer und Stadtdirektor Markus Schön, nachdem sie am Vorabend aus dem WZ-Bericht völlig unerwartet von der Absage der Frauenverbände erfahren hatten. „Eine der schönsten und traditionsreichsten Veranstaltungen für Kinder in Krefeld darf man nicht so vorschnell absagen“, betonte Meyer. „Wir sind dem Arbeitskreis Krefelder Frauenverbände (AKF) für das langjährige Engagement dankbar. Aber an dieser Stelle wäre es besser gewesen, im Vorfeld das Gespräch mit den Ansprechpartnern bei der Stadt zu suchen.“

„Mit mir oder dem Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung hatte vorher niemand gesprochen“, sagt Schön. Dabei hätte man gemeinsam doch eine Lösung finden können. Noch am Donnerstagabend hatte er Kontakt mit dem AKF aufgenommen. Am kommenden Dienstag wird es ein gemeinsames Gespräch geben. „Wir retten den Sommerspielplatz“, lautet die klare Botschaft. Bei der Stadt Krefeld seien Finanzmittel und Personal vorhanden, um die traditionelle Sommeraktion für Kinder zu unterstützen. Die Stadt sieht einen Weg, Toiletten und Wasserversorgung anzubieten. Ob das reicht, wird der Vorstand des AKF entscheiden.

Als Grund für die Absage hatte der die Sanierung und Absperrung der Konzertmuschel genannt, die möglicherweise nicht bis zum Sommer abgeschlossen sei. Die Nutzung der dortigen Wasseranschlüsse und Toiletten gehört fest zum Hygienekonzept für den Sommerspielplatz. Wie das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) bestätigt, kann die Fertigstellung bis zu den Sommerferien nicht gewährleistet werden. „Aber wir würden in diesem Fall ganz sicher alternative Möglichkeiten bereitstellen können, damit die Veranstaltung stattfinden kann“, betont ZGM-Leiter Rachid Jaghou und nennt seinerseits mobile Toiletten und das Stadtwaldhaus als Optionen.

AKF-Vorsitzende Kerstin Jensen ist froh über die angebotene Unterstützung. Als gemeinnütziger Verein mit lauter Ehrenamtlern hätte der ohne diese Zusage selber nicht das hohe finanzielle Risiko tragen können, wenn wegen fehlender Toiletten der Sommerspielplatz wenige Tage vor Eröffnung hätte kurzfristig abgesagt werden müssen. Deshalb hatte sich der Vorstand mit Bedauern zur frühen Absage entschieden. „Alle die, die über uns geschimpft haben, lade ich herzlich ein, uns auf der Stadtwaldwiese zu unterstützen“, sagt Jensen. yb