Wirbel nach Trauung des Stadtdirektors Keine Anmietung des Ratsaals für Hochzeiten

Krefeld · Die Hochzeit von Stadtdirektor Markus Schön im Historischen Ratssaal des Krefelder Rathauses wird ein politisches Nachspiel haben.

Markus Schön und Katharina Möller haben im Historischen Ratssaal geheiratet.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Wie berichtet, hatte er in dem Saal am Montag seine Lebensgefährtin Katharina Möller, die ebenfalls bei der Stadt Krefeld beschäftigt ist, geheiratet. Die Trauung nahm Oberbürgermeister Frank Meyer persönlich vor. Dazu hat die CDU-Fraktion jetzt eine – womöglich nicht ganz ernst gemeinte – Anfrage an die Verwaltung gestellt. Sie soll in der Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Ordnung und Sicherheit am 16. April auf die Tagesordnung kommen.

Die Stadt habe die Medien über die Trauung informiert, heißt es in der Anfrage. „Wir begrüßen es, dass die Stadtverwaltung hinsichtlich der Möglichkeiten für Trauungen noch weitere Räumlichkeiten geschaffen hat“, so der CDU-Sprecher im Ausschuss, Stefan Galke. Er möchte von der Verwaltung wissen: „Ab wann steht der Historische Ratssaal allen Krefelderinnen und Krefelder, oder Personen, die nicht in Krefeld wohnhaft sind, für Trauungen zur Verfügung?“ Auch fragt er an, zu welchen Konditionen der historische Ratssaal künftig mietbar ist.

Die Stadtverwaltung selbst hatte über die Feier nicht offiziell informiert; vielmehr hatten die Medien über private Kontakte von der Feier erfahren. Hochzeiten im Historischen Ratssaal sind auch nicht üblich. Dessen Nutzung obliege traditionell den Oberbürgermeistern. Sie nutzen den Raum für Anlässe aller Art – das Spektrum reicht vom Besuch von Schulklassen über die Einführung von städtischen Amtsleitern bis hin zu offiziellen Empfängen mit Ehrengästen.

„Der Ratssaal steht somit nicht als anmietbarer Ort für Trauungen zur Verfügung“,  sagt ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Eine solche Vermietung schließe sich aus, weil der Raum dadurch blockiert würde, jedoch auch kurzfristig für aktuelle Termine zur Verfügung stehen müsse. Meinung S. 16