Politik Streit um den Kita-Ausbau
Krefeld · Die erste Sitzung des Jugendhilfeausschusses nach der Corona-Zwangspause ist gleich ungemütlich geworden. Es ging um die Kita-Plätze der Stadt.
Es war die erste Sitzung des Jugendhilfeausschusses nach der Zwangspause wegen des Corona-Virus, und sie wurde gleich ungemütlich. Die CDU-Fraktion warf der Verwaltung am Mittwochabend vor, in den vergangenen Jahren nicht genügend neue Kita-Plätze in Krefeld geschaffen zu haben und forderte einen „Kita-Gipfel“.
„Angesichts von über 1800 fehlenden Kita-Plätzen müssen wir als Stadt und Politik endlich vorankommen. In den letzten Jahren wurden zu wenig Kitas neu gebaut oder erweitert“, teilte Britta Oellers, jugendpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Rat mit. Die Verwaltung habe zugesagt, den Gipfel zu organisieren.
An Ideen mangele es dabei nicht, „denn als CDU haben wir der Verwaltung schon einige Vorschläge gemacht, wo neue Kitas errichtet werden könnten“, so Oellers. „Hier erwarten wir mehr Engagement von der Verwaltung, als nur zu sagen: Dort gibt es keinen B-Plan.“ Die CDU erarbeite gerade eine Liste, in der weitere Vorschläge mit einfließen. „Wir hoffen, dass jetzt mit Blick auf die schlechte Kita-Bilanz mehr passiert“, so Oellers.
Das ließ die SPD so nicht auf sich sitzen: „Wer die Verwaltung kritisiert, in den vergangenen Jahren nicht genügend Kitaplätze realisiert zu haben, gleichzeitig aber bei fast jedem durch die Verwaltung vorgeschlagenen neuen Kita-Standort Bedenken anmeldet oder seine Zustimmung verwehrt, der spricht mit zwei Zungen“, kritisierte Julian Seeger, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Man werde jedem Kita-Standort, der geprüft und von der Verwaltung zur Realisierung vorgeschlagen sei, zustimmen.
Dass in Krefeld Kita-Plätze fehlen, sei unstrittig. Allerdings seien die Gründe dafür offenbar bei einigen in Vergessenheit geraten. Beispielsweise in Fischeln und im Westbezirk seien zuletzt Kita-Projekte gescheitert, weil die CDU-Fraktion nicht zugestimmt habe.