Gericht Vater vor den Kindern mit Messer bedroht

Krefeld · Mutmaßlicher Täter (24) flüchtete aus der Psychiatrie und suchte dann mit dem Auto der Familie das Weite. An der Untergath wurde der Mann von der Polizei gestellt.

Der Mann soll dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Ein Horror-Szenario spielte sich am 10. Dezember auf dem Parkplatz des Maria-Hilf-Krankenhauses für einen 43-jährigen Familienvater ab. Ein Mann mit einem Messer soll an besagtem Dienstagabend auf ihn zugekommen sein und ihm dieses an den Hals gehalten haben. Der Bedrohte war gerade dabei, seine Kinder in seinem Auto anzuschnallen. Geistesgegenwärtig soll er diese schnell aus dem Auto gerissen und das Weite gesucht haben.

Seit Donnerstag muss sich der heute 24-Jährige Angreifer dafür vor dem Landgericht verantworten. Es geht um seine dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie. Denn der Vorfall auf dem Parkplatz war nur der Mittelteil einer Flucht von der geschlossenen Station der psychiatrischen Klinik am Dießemer Bruch. Dort war er bereits vorläufig untergebracht. Die Staatsanwaltschaft legt dem Beschuldigten zu Last, sich beim Abendessen ein Brotmesser genommen und gedroht zu haben, sich hiermit umzubringen. Als das Pflegepersonal versucht habe, ihn zu beruhigen habe er das Messer auf diese gerichtet und sei mit erhobener Hand auf diese zugegangen. Da der Mann weiterhin drohte sich umzubringen, seien die Pfleger der Aufforderung nachgekommen, die eigentlich verschlossene Ausgangstür zu öffnen.

Der Beschuldigte soll dann weiter auf den Parkplatz geflüchtet sein, wo er auf den Vater und seine beiden Kinder traf. Der Beschuldigte soll noch eine weitere Person mit dem Messer bedroht haben und dann mit dem Pkw der Familie geflohen sein. Dabei fuhr er durch die geschlossene Krankenhaus-Schranke und lieferte sich danach eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Erst auf der Untergath hielt er an und wurde dort von Polizisten überwältigt. Die Behörde teilte seinerzeit mit, dass der Festgenommene polizeibekannt sei.

Vor Gericht hüllte er sich zu den Vorwürfen in Schweigen. Das Verfahren gegen ihn soll Mitte März fortgesetzt werden. Dann wird auch ein psychiatrischer Gutachter zu der Frage angehört werden, ob der Mann schuldunfähig war und ob er solche eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt, dass er dauerhaft in der geschlossenen Psychiatrie untergebracht werden muss.