Kinderzentrum benötigt Unterstützung Stups erweitert Angebote für Eltern und Geschwisterkinder

Krefeld · Seit seiner Gründung kümmert sich das Krefelder Stups um schwerstkranke oder behinderte Kinder. Doch im Blick hat das Zentrum auch die übrige Familie.

Die Ehrenamtler sind ein Pfeiler der Kinder- und Jugendhospizarbeit. Sie werden in einem „Befähigungskurses für die ambulante Hospiz-Begleitung“ (120 Stunden) auf die Arbeit vorbereitet. Im Juli 2023 wurde wieder ein Kurs verabschiedet, ein weiterer läuft gerade.

Foto: DRK-Schwesternschaft Krefeld / Nadia Joppen

Weit über die Grenzen von Krefeld hinaus ist das im Oktober 2012 eröffnete Stups-Kinderzentrum den Menschen ein Begriff. Dafür gesorgt hat nicht zuletzt die großzügige Unterstützung durch die aus Krefeld stammende Schlagersängerin Andrea Berg. Aktuell arbeitet das Team um Diane Kamps, seit 2016 Oberin der DRK-Schwesternschaft als Trägerin der Einrichtung, an einer Ausweitung des Angebots für Eltern und Geschwister.

Seit der Gründung kümmert sich das Stups um schwerstkranke oder behinderte Kinder – und dies an sieben Tage der Woche, rund um die Uhr. Neben dem stationären Hospiz gibt es dafür eine ambulante Betreuung. Doch auch für die Familien dieser Kinder gab es von Anfang an Unterstützungs-, Entlastungs- und Betreuungsangebote. „Leider wurde die Geschwister- und Familienarbeit lange nicht im erhofften Maße angenommen“, berichtet Kamps. Ein neues Konzept war schon in Vorbereitung, als die Corona-Pandemie für eine „Vollbremsung“ sorgte. Nun aber wird die Ausweitung der Familienarbeit endlich umgesetzt.

Das Angebot ist vielfältig. Es gibt zum Beispiel gemeinsame Geschwister-Wochenenden in Kleingruppen von drei bis sieben Kindern auf einem Therapie-Reiterhof, Ausflüge zum Schwimmen oder Segeln, Beratung und Hilfen aus dem Familienteam. Denn nicht nur die erkrankten Kinder, sondern auch ihre Geschwister und Eltern brauchen vielfältige Unterstützung im Alltag. Finanziert werden kann dies ausschließlich über Spenden.

Spenden in Höhe von 1,2 Millionen Euro werden benötigt

Der Bedarf ist groß: 1,2 Millionen Euro werden benötigt, um das Angebot im gewünschten Umfang dauerhaft etablieren zu können – laut Diane Kamps sei man derzeit etwa bei der Hälfte dieser Spendensumme. Auch Erbschaften helfen, wobei diese anders als Spenden nicht innerhalb von zwei Jahren verbraucht werden müssen. Anders als vielfach geglaubt, bekomme die Schwesternschaft dagegen kein Geld vom Deutschen Roten Kreuz. Reichen die Spenden also nicht, müsste das Vermögen der Schwesternschaft abgeschmolzen werden.

Doch nicht nur Geld-, sondern auch Zeitspenden werden benötigt. „Wir können vielfältige Mitarbeit gebrauchen“, betont Kamps. Da gilt es zum Beispiel, einen Fahrdienst für die genannten Ausflüge zu organisieren, am Infostand beim besonderen Weihnachtsmarkt präsent zu sein, in der Stups-Kita den Kindern etwas vorzulesen oder auch direkt in die Familien zu gehen. Die Betreuung ist für diese kostenlos.

95 Menschen im Ehrenamt – im Stups-Sprachgebrauch „Froschkönige“ genannt – gibt es aktuell, darunter Rentner und Studenten, Pflegekräfte, Handwerker und ein ehemaliger Lehrer. Sie alle werden vor dem ersten Einsatz intensiv geschult und durch hauptamtliche Kräfte betreut.

Derzeit läuft eine neue Fortbildung für sogenannte Familienbegleiter, an der 14 Frauen und Männer teilnehmen. Die Koordination liegt bei „Julianke“, erzählt Diane Kamps schmunzelnd – denn Julia Ritter und Anke Kamper bilden bei dieser Arbeit eine Einheit. Sie entscheiden auch, welcher Ehrenamtler gut zu welcher Familie passt. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich bei ihnen melden.