Anmeldephase läuft Kluge Ideen für „Jugend forscht“ gesorgt

Krefeld · Die Unternehmerschaft Niederrhein stellte jetzt ausgewählte Projekte vor und machte Lust auf das, was bei der nächsten Wettbewerbsrunde kommt.

Ralf Wimmer (v.l.), Mia-Lotta Winkler, Sina Marzian und Thomas Zöllner stellen die neue Projektrunde von „Jugend forscht“ vor.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

„Jugend forscht“ ist einer dieser Wettbewerbe, die nach eigener Erfahrung ganze Klassenzimmer spalten können. Während einige Schüler jegliche außerschulischen Bildungswettbewerbe kategorisch ausschließen, erkennen andere die Chance und stellen ihr Können unter Beweis. Mia-Lotta Winkler, Schülerin des Fabritianums, hat sich für Letzteres entschieden. Bereits im vergangenen Jahr nahm sie an Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ teil. Mit ihrem Projekt „Agrivoltaics – Das doppelte Ernten – Synergie der Zukunft“ gewann die 17-Jährige im abgelaufenen Wettbewerbsjahr den Sonderpreis „Umwelt“, gestiftet vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. „Nach der Teilnahme im vergangenen Jahr sind viele Fragen offen geblieben, deswegen möchten wir das Projekt in diesem Jahr weiter verfeinern“, erklärt Winkler, die durch das bestandene Abitur ihres Projektpartners aus dem vergangenen Jahr, nun durch Mitschülerin Sina Marzian unterstützt wird. Gemeinsam forschen beide an der Doppelnutzung des Agrar- und Energiesektors als landwirtschaftliche Fläche und zur Stromerzeugung. Bereits während eines Praktikums konnte Winkler an dem Projekt forschen, in der Schule erfahren die Schülerinnen zudem tatkräftige Unterstützung: „Wir arbeiten in einem Projektkurs einmal wöchentlich in der Schule, die Lehrer bringen dabei Ideen mit ein. Allerdings haben wir auch keine Angst, diesen Ideen zu widersprechen.“ Eine zusätzliche Belastung sei das Projekt im Abiturjahr nicht, erklären Winkler und Marzian, viel mehr stehe für sie ein Erkenntnisgewinn im Vordergrund: „Wir bewegen uns in einem recht unerforschten Gebiet und möchten unsere offenen Fragen beantworten. Dadurch, dass wir beide recht gut in der Schule sind, haben wir dafür Zeit, die andere möglicherweise nicht haben.“ Zudem heben sie die positiven Folgen für die persönliche Entwicklung hervor: „Während des Projekts mussten wir eine Menge Selbstständigkeit an den Tag legen und konnten erstmals wissenschaftlich arbeiten.“ Die beiden Schülerinnen reichen ihr Projekt im Fachbereich Geo- und Raumwissenschaften ein, noch bis zum 30. November können sich alle Jugendlichen zwischen zehn und 21 Jahren mit Projekten aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik bewerben. Bei der Anmeldung sollte auf Folgendes geachtet werden: „Eine Themenformulierung ist wichtig, zudem sollte es eine kurze Zusammenfassung des Projekts geben“, erklärt Thomas Zöllner, Wettbewerbsleiter des Regionalwettbewerbs Niederrhein und Schulleiter des Moltke-Gymnasiums.

150 bis 170 Arbeiten als Ziel nach dem „Corona-Knick“

Bereits zum 29. Mal wird die Unternehmerschaft Niederrhein den ansässigen Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ unter dem diesjährigen Motto „Mach Dir einen Kopf“ ausrichten. Für Ralf Wimmer, Patenbeauftragter Regionalwettbewerb Niederrhein und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein, auch in diesem Jahr ein spannender Wettbewerb: „Obwohl die Kosten und der Aufwand enorm sind, hat die Unternehmerschaft Spaß daran. ,Jugend forscht‘ ist förderlich, um junge Menschen für den MINT-Bereich zu interessieren, zudem werden oftmals spannende und höchst aktuelle Themen behandelt. Das Ziel ist, eine Berufsorientierung zu ermöglichen und eine Berufsfindung zu erreichen.“

Nach einem „Corona-Knick“, wie ihn Wimmer und Zöllner feststellten, seien 150 bis 170 Arbeitsanmeldungen das diesjährige Ziel. In der Spitze habe es in den vergangenen Jahren bereits mehr als 200 Projekt-Anmeldungen am Niederrhein gegeben, an einer Projektarbeit seien durchschnittlich zwei bis drei Jugendliche beteiligt.