Friedrichstraße Krefeld verkauft einen Streifen der Friedrichstraße an P&C

Dezernent Martin Linne rechnet bis Ende des Jahres mit Bauantrag. Das Düsseldorfer Unternehmen will 120 Millionen Euro investieren.

Foto: P&C

Krefeld. Das Textilunternehmen P&C kauft von der Stadt einen 4,60 breiten und 55 Meter langen Streifen der Friedrichstraße. „Das ist die Grundlage dafür, dass das beauftragte Architekturbüro den Bauantrag für das neue Haus in Krefeld stellen kann“, sagt Dezernent Martin Linne. Die Verkaufsverhandlungen sind fast abgeschlossen. Linne rechnet danach bis Ende des Jahres mit dem Eingang eines Bauantrages.

In der ersten Hälfte des kommenden Jahres könnte laut Linne die Baugenehmigung für den auf 120 Millionen Euro geschätzten Neubau erteilt werde. Ein Jahr später, im Herbst 2017, könnte die neue Filiale im besten Falle schon eröffnet werden. „Frühjahr und Herbst sind im Textilhandel besonders stark und die besten Zeiträume, mit neuen Geschäften an den Markt zu gehen“, erklärt Linne die Besonderheiten.

Die Voraussetzungen für die Ansiedlung hat die Stadt inzwischen mit dem neuen Bebauungsplan 775 geschaffen. Der ist seit Mai vergangenen Jahres rechtskräftig und hat die Diskussion über die Verengung der Friedrichstraße mit Fakten beendet.

P&C wollte ursprünglich die 15 Meter breite Friedrichstraße komplett auf fünf Metern von St.-Anton- bis Rheinstraße überbauen. Das scheiterte jedoch an zwei Dingen: Zum einigen konnten sich die damaligen Hauseigentümer der Nebengebäude, Kaiser’s Tengelmann und Deichmann, nicht mit dem Düsseldorfer Textilunternehmen über die Konditionen einigen. Zum anderen verringert sich aufgrund landesrechtlicher Vorgaben beim Mindestabstand zwischen Gebäuden die zulässige zu überbauende Fläche auf 4,60 Meter.

Das nach Informationen der WZ mit der Projektplanung beauftragte Architekturbüro Kleinhues + Kleinhues hat für P&C bereits die Häuser in Kaiserslautern, Münster und Stuttgart gebaut. Große Glasfronten bestimmen dort das Erscheinungsbild.

Laut des neuen B-Plans ist in Krefeld auf den Grundstücken Friedrichstraße 6 bis 12 eine Verkaufsfläche von 6800 Quadratmetern auf drei Etagen und einem Untergeschoss geplant. In einer Höhe von 4,50 Metern ist außerdem ein gläsernes Vordach vorgesehen. Es ragt um 1,50 Meter vor und gliedert die Fassade horizontal. Dieses Detail ist in Stuttgart ebenso wie auch am Düsseldorfer Haus an der Berliner Allee zu finden.

Durch die Verengung der Friedrichstraße auf einer Länge von 55 Metern entsteht im Eckbereich von Rhein- und Friedrichstraße ein neuer Platz. Für den wird zusätzlich ein Gestaltungskonzept erarbeitet.

Seit Bekanntwerden der Pläne von P&C im Jahr 2012 ist eine Menge Zeit vergangen. Skeptiker fürchteten bereits das Aus für den neuen Standort. Dezernent Linne sieht das gelassen. „Das sind ordentliche Kaufleute, die einen Schritt nach dem anderen machen.“ Über ihre eigene Immobiliengesellschaft hat P&C zuletzt 2006 das leerstehende Ziellenbach-Haus gekauft. Die beiden Nachbarhäuser waren zu diesem Zeitpunkt schon seit Jahren in ihrem Besitz.