Ambrosie Gefährliches Jakobskreuzkraut breitet sich stark aus

Die Pflanze kann bei Weidetieren tödlich Koliken auslösen

Giftiges Jakobskreuzkraut. Foto: Landwirtschaftskammer NRW

Foto: Landwirtschaftskammer NRW

Krefeld. Allergiker sollten bei Vogelfutter genau hinsehen, bevor sie es im eigenen Garten verstreuen. Ansonsten säen sie unter Umständen eine Pflanze aus, die starke Reaktionen auslösen kann, bis hin zu Asthmaanfällen. Es geht dabei um die Ambrosie, deren Samen sich in verunreinigtem Futter finden kann. Noch ist die Pflanze in Krefeld sehr selten. Beim Jakobskreuzkraut, das für Tiere hochgiftig ist, sieht das anders aus.

Die Pflanzenart, die hier heimisch ist, breitet sich in Krefeld derzeit stark aus, sagt Manuel Kölker, Pressesprecher der Stadt. „Das Kraut vermehrt sich durch Samenflug insbesondere auf Brach- und Grünflächen. Größere Standorte sind beispielsweise westlich der Oberschlesienstraße.“ Das Jakobskreuzkraut löst bei Weidetieren Koliken aus, die tödlich enden können, heißt es bei der Landwirtschaftskammer.

Das Problem: Sobald die stark riechende Pflanze getrocknet ist, schmecken die Tiere sie aus dem Heu nicht mehr heraus. Es sei jedoch nicht leicht, die Vermehrung zu verhindern, sagt Kölker. Möglich sei eine sehr späte Mahd Ende Juli, Anfang August, damit das Jakobskreuzkraut nicht mehr neu austreibt. Das Mahdgut muss danach über die Müllverbrennung entsorgt werden. „Eine Pflanze in voller Blüte lässt sich aber auch gut herausreißen.“

Das gilt auch für die Ambrosie, die leicht mit dem Beifuß verwechselt werden kann. Hier ist Vorsicht geboten: Schon wenige Pollen reichen laut Informationen des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) aus, um eine Allergie auszulösen. Auch Ekzeme auf der Haut sind bei einer Berührung möglich.. Daher lautet eine Empfehlung, die Pflanze nur mit Handschuhen anzufassen und beim Herausreißen eventuell einen Mundschutz zu tragen. Wer bereits an einer Allergie leidet, sollte gleich eine andere Person damit beauftragen.

Bislang sei die Ambrosie in Krefeld noch sehr selten. Der DAAB engagiert sich wegen der stark allergischen Wirkung dafür, dass das auch so bleibt. Da sich die Pflanze über das Vogelfutter oft in heimischen Gärten ansiedelt, ginge das nur, wenn möglichst viele Menschen gut informiert sind, die Augen offen halten und das Unkraut gleich mit der Wurzel beseitigen. Taucht die Pflanze zum ersten Mal auf, lässt sie sich noch gut entfernen. Wächst sie schon seit einigen Jahren am selben Ort, können die Samen bis zu 40 Jahre in der Erde überleben, sagt eine Expertin.