DEMONSTRATION Krefelder demonstrieren für Solidarität in Europa

Marlies Großelümern organisiert seit März die sonntäglichen Treffen auf dem Neumarkt. Eines gibt es auch Ostern.

Foto: DJ

Krefeld. Der Puls Europas schlägt auch in Krefeld. Das wird seit Anfang März an jedem Sonntag zwischen 14 und 15 Uhr auf dem Neumarkt sichtbar: Marlies Großelümern organisiert die Demonstration, die mittlerweile bundesweit in 72 Städten stattfindet. Ein Zeichen zu setzen für Europa und den Zusammenhalt der Länder — dieses Anliegen bringt in Krefeld wöchentlich zwischen 100 und 200 Menschen auf die Straße, von denen viele nie zuvor demonstriert haben.

Daneben gibt es einen „harten Kern“ und in beiden Gruppen „glühende Europaanhänger“. Zwischen Mitte 30 und 80 seien die Teilnehmer, berichtet Großelümern und ergänzt mit Bedauern: „Die Jugend fehlt.“ Jeden Sonntag sieht sie viele neue Gesichter. „Den Menschen gefällt, dass sie sich für etwas einsetzen können, nicht gegen etwas“, sagt Marlies Großelümern.

Auch Marlies Großelümerns Haltung hat sich verändert, seit sie sich für die Idee, für Europa, für Solidarität und gegen Nationalismen und Zersetzungskräfte zu demonstrieren, begeistert hat. „Ich habe mich immer schon politisch interessiert“, sagt sie, „und ich habe immer gewählt. Aber die Bewegung Pulse of Europe hat mich dazu gebracht, intensiver über die europäische Gemeinschaft nachzudenken und was sie bedeutet.“

Auch wenn die Demonstranten gerade Frankreich und die Hoffnung, dass sich die rechten Nationalisten um Marin Le Pen nicht durchsetzen können, in den Fokus nehmen, wollen Großelümern und ihre Mitstreiter die Demonstration nicht als Wahleinmischung verstanden wissen. „Wir wollen den Franzosen nicht sagen, wen sie zu wählen haben. Aber wenn nicht alle, denen Europa wichtig ist oder die auch nur davon profitieren, aktiver werden und wählen gehen, droht die Europäische Union in Kürze zu zerfallen.“

Das ist nur ein Punkt. In zehn Thesen hat Organisatorin Marlies Großelümern zusammengefasst, was der Initiative Pulse of Europe wichtig ist. Es ist ein Aufstand gegen die Angst angesichts von Terror und Anschlägen. „Wir müssen Solidarität zeigen.“ Das nächste Mal wieder am Ostersonntag: 14 bis 15 Uhr, auf dem Neumarkt.