Denkmalgeschützte Sportanlage bleibt Problem Houben-Kampfbahn im Visier

Krefeld · Der Zustand der Sportanlage ist auch für den neuen Vorsitzenden des Bürgervereins Kliedbruch, Michael Stenders, ein dringendes Thema auf der Agenda. Wo es sonst noch viel Arbeit gibt, erzählte er im Interview.

 Eigentlich ist er im Ruhestand: Aber das Kliedbruch liegt ihm am Herzen. Michael Stenders hat den Vorsitz des Bürgervereins übernommen. .

Eigentlich ist er im Ruhestand: Aber das Kliedbruch liegt ihm am Herzen. Michael Stenders hat den Vorsitz des Bürgervereins übernommen. .

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

. Einen an einem Hauskauf im Kliedbruch interessierten Mann hat Michael Stenders am Mittwochnachmittag am Telefon. Der Anrufer macht sich Sorgen, ob steigendes Grundwasser wohl einen Strich durch seine Rechnung macht. Der neue Vorsitzende des Bürgervereins Kliedbruch erklärt geduldig, wie der aktuelle Stand beim Thema „Abpumpen gegen nasse Keller“ aussieht. Knapp einen Monat ist es her, dass der 68-Jährige die Nachfolge von Peter Gerlitz angetreten hat. Ein Interview wie dieses führt er zum ersten Mal

Herr Stenders, sind Sie schon ganz drin in Ihrer neuen Aufgabe?

Michael Stenders: Klar, bin ich drin. Ich bin ja vorher schon reingegangen, als die Frage auftauchte, wer Nachfolger wird. Ich habe mich entschlossen, das zu machen, weil ich mich verantwortlich fühle für den Bezirk, weil ich seit meiner Geburt hier lebe, seit 35 Jahren Mitglied im Bürgerverein bin, weil mir der Fortbestand und die Verbesserung des Umfelds sehr am Herzen liegt und weil ich ein den Menschen zugewandter Mensch bin.

Sie sind Oberstudienrat im Ruhestand. Warum machen Sie es nicht wie andere und reisen zum Beispiel?

Michael Stenders: Reisen steht bei mir nicht im Vordergrund. Ich liebe es, hier im Kliedbruch zu leben. Für mich ist Urlaub etwas, mit dem man seinen Blick erweitert und andere Länder kennenlernt. Aber ich bin ein bodenständiger Mensch und komme immer sehr gerne wieder aus dem Urlaub zurück nach Hause.

Was muss für Fortbestand und Verbesserung im Umfeld denn Ihrer Meinung nach passieren?

Stenders: Da ist die Hubert-Houben-Kampfbahn ein zentraler Punkt. Hier spielen so viele Fußball. Seit 30 Jahre ist nicht saniert worden. Die Stadt Krefeld hat nun für die Sanierung 3,5 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre in Aussicht gestellt. Das ist auf der einen Seite Bewahrung des Vorhandenen, auf der anderen Seite etwas, an dem Junge und Alte ihre Freude haben können. Was die Verbesserung angeht: Der Bürgerverein würde gerne auf dem Gelände der Hubert-Houben-Kampfbahn zwei Boulebahnen installieren.

Die sind aber schon seit einiger Zeit geplant, oder?

Stenders: Die waren schon mal so gut wie gebaut. Aber der Platz hat den Herren von der Stadt nicht zugesagt. Dann wird so was zurückgestellt. Und ich weiß nicht, woran es liegt, dass es noch nicht umgesetzt ist. Ein weiteres Thema an der Hubert-Houben-Kampfbahn ist der Aschenplatz. Es ist wichtig, dass der erhalten bleibt und nicht bebaut wird, weil die Stadt Geld machen möchte. Und es wäre schön, wenn er in einen Kunstrasenplatz umgewandelt würde. Viele Städte bauen Kuntrasenplätze. Das ganze Ensemble ist von den Bürgern so akzeptiert, es ist ein tolles Miteinander, was da stattfindet.

Gleich nebenan am Appellweg ist eine weitere Baustelle, die den Bürgerverein in der jüngsten Zeit beschäftigt hat. Wie stehen Sie zum Bau der neuen Kita?

Stenders: Durch die neue Kita wird erheblich mehr Verkehr über den Appellweg fließen. Es muss unbedingt ein Verkehrskonzept entwickelt werden und auch mit Bürgern und Bürgerverein gesprochen werden. Man baut eine Kita mit 14 Mitarbeiterparkplätzen, aber sonst sind keine Parkplätze richtig geplant. Wie sollen die Eltern da anfahren? Wie abfahren? Muss der Appellweg nicht als verkehrsberuhigte Straße ausgebaut werden? Muss der Parkplatz der Hubert-Houben-Kampfbahn nicht ertüchtigt werden? Mit den Eltern, Fußballspielen, Bundesjugendspielen und vielem mehr. Da sind überall Löcher. Bei Regen ist es eine Seenplatte.

Sie haben einige Punkte genannt, die man auch von der Politik in der Bezirksvertretung Nord hört. Sie sind dort Mitglied der CDU-Fraktion. Kann man beides sein? CDU-Bezirksvertreter und Bürgervereinsvorsitzender?

Stenders: Das ist nicht schwierig. Ich kann das sehrwohl auseinanderhalten. Ich kann die Interessen der Bürger gegenüber der Politik vertreten. Das hat sich eingespielt.

Und dann würden Sie im Konfliktfall, wenn Sie als Bürgervereinsvorsitzender anderes vertreten, auch mal nicht mit der CDU stimmen?

Stenders: Das kann ich so nicht beantworten. Unter Umständen müsste ich mich enthalten. Aber ich sehe mich als Mittler zwischen Bürger und Politik. Das muss man nicht auseinander dividieren. Das Anliegen der Politiker in der Bezirksvertretung muss sein, die Interessen der Bürger zu vertreten.

Ein viel diskutiertes Thema ist das Grundwasserproblem, wenn die LEG-Pumpen abgestellt werden. Wie positionieren Sie sich da?

Stenders: Der Grundwasserspiegel wird zwangsläufig steigen. Aber keiner weiß, wie sehr. Das Bestreben des Bürgervereins ist, dass die Stadt die LEG-Pumpen übernimmt oder an anderer Stelle Wasser abpumpt.

Aber der Eindruck ist derzeit, dass die Stadt es lieber hätte, wenn die Bürger Pumpengemeinschaften gründen.

Stenders: Wer soll solche Pumpengemeinschaften bezahlen? Die, die mit einer sogenannten weißen Wanne gebaut haben, werden sagen, sie haben kein Interesse zu zahlen. Da muss die Stadt ein Konzept entwickeln. Anders geht das nicht. Und für Starkregenereignisse müssen die Gräben weiter ertüchtigt werden, die das Wasser ableiten. Sie brauchen ein Gefälle. Und die Pumpstation am Flünnertzdyk muss wieder in Betrieb genommen werden.