Südgang „Farbe ist Alles, Alles ist Farbe“

Krefeld · In den offenen Ateliers des Südgangs können Künstler wieder zeigen, was sie in ihren kreativen Phasen erschaffen haben.

 Die Künstler stellten im Atelier von Irmtraut Helten an der Petersstraße den diesjährigen Südgang vor.

Die Künstler stellten im Atelier von Irmtraut Helten an der Petersstraße den diesjährigen Südgang vor.

Foto: Andreas Bischof

16 Künstler und ihre Gäste öffnen beim 29. Südgang ihre Ateliertüren. Von Jerzy Chartowski über Irmtraut Helten bis zu Walter W. Ziegler stellen hauptsächlich Maler ihre Werke aus. Michael Schlude ist erstmals dabei. Er zeigt Objektrahmen, in denen er Holz, Kunststoff oder Eisen und Kleinskulpturen konzipiert. Er arbeitet gerne mit Stencil, der Anfertigung von Schablonen, die die Kunst auf ihre Konturen reduziert.

„Traditionell werden die Ateliers des Südgangs durch blaue Stoffbahnen gekennzeichnet sein“, berichtet Michaela Heckers, Fördervereins-Vorsitzende des Südgangs. „War diese Veranstaltung früher nur auf den südlichen Teil Krefelds beschränkt, so verteilen sich die Ateliers heute auf die gesamte Innenstadt, Fischeln, Uerdingen, Hüls und Linn.“

Auch in diesem Jahr würden verschiedene Richtungen der modernen bildenden Kunst vertreten sein, berichtet sie weiter. „Angefangen bei klassischer Malerei auf Leinwand und anderen Materialien wie Holz und Karton reicht das Spektrum über Grafik, Collagen und Fotografie, Foto-Übermalungen, Skulpturen, Objekte, Plastiken, Keramikarbeiten bis hin zu Schmuck-Unikaten.“

Irmtraut Helten schafft Menschenbilder in positiven und negativen Beziehungen, Städtebilder und abstrakte Gemälde. „Ich stelle die Farben selbst her und bearbeite die Bilder mit Sand und Acrylpaste, sodass sie erhaben, greifbarer wirken“, berichtet sie.

Erika Schlee steht für Malerei mit dem Spachtel. „Grobe und feine Strukturen, Oberfläche und Tiefe, das Arbeiten in vielen Schichten sind eine grundsätzliche Aussage meiner Bilder. Kontraste faszinieren mich. Dunkle Vertiefungen und helle Oberflächen reizen das Auge.“ Es sei immer wieder ein Experiment, da diese Art der Malerei mit Spachtelmassen oft nicht kalkulierbar sei. „Durch Ritzungen und Schlitzen in der Spachtelmasse sowie die Krustenbildung beim Trocknungsprozess entstehen dreidimensionale Bilder.“

Holger H. Hoffmann zeigt in seinem Atelier „Backstube“ unter dem Motto „Farbe ist alles, alles ist Farbe“ neue Werke von Acryl auf Aluminium, Alu-Dibond, und Vierkant-Aluminiumrohren. „Darüber hinaus präsentiere ich Arbeiten mit der neuen Form des Quadrats, ich nenne es Quadrat 2.0. Dabei sind die Ecken abgerundet wie bei den Icons auf unseren Smartphones. Hinzu kommen Stelen in unterschiedlichen Umfängen und Höhen, besonders hübsch für draußen in der dunklen Jahreszeit.“ Sein Sohn ist sein Gast. Street Fotograf Sven Hoffmann aus Köln stellt einige seiner Arbeiten vor.

Die Malerei von Mathilde C. Jaeger befindet sich in einem Spannungsverhältnis von Gegenständlichkeit und Abstraktion und zeichnet sich beständig durch die eigene Farb- und Formensprache aus. Gezeigt werden Arbeiten in variierter Form zum Thema „Landschaft“.

Ein Hauch von Afrika ist in den Bildern von Adiam Hailesillassie. „In meiner Kunst begegnen dem Betrachter viele Gesichter – und die Vielfalt der Welt. Es sind keine realen Porträts identifizierbarer Personen, sondern vielschichtige Physiognomien der Psyche.“