Krefelder trainiert Elefanten im Kaukasus, Georgien und im Iran

Tobias Dornbusch arbeitet als Diplombiologe für Zoos weltweit.

Krefelder trainiert Elefanten im Kaukasus, Georgien und im Iran
Foto: Tobias Dornbusch

Den Zeitungslesern der WZ und Besuchern des Zoos ist Tobias Dornbusch noch aus jüngeren Jahren bekannt. In den Jahren 2000 bis 2005 hat er bei dem Projekt „Jugend macht Zeitung“ tatkräftig mitgewirkt. Doch seine berufliche Liebe gilt von jung an den Elefanten. Denen kam er bei einem Praktikum im Krefelder Zoo im Jahr 1995 erstmals näher. 22 Jahre später arbeitet der inzwischen 37-Jährige diplomierte Biologe beruflich weltweit mit Elefanten vorwiegend in Zoos zusammen.

Lehrer und Vorbild ist dabei für ihn der verstorbene Krefelder Elefantenpfleger und Dompteur Wolfgang Nehring gewesen. „Allerdings war er ein Elefantenpfleger der ,alten Schule’ und bevorzugte den Free Contact und zirkusähnliche Dressuren. Hierbei müssen sich gewissermaßen die Elefanten dem Haltungskonzept anpassen. Mein Ansatz ist hingegen, dass sich das Haltungskonzept den Bedürfnissen der Elefanten anpassen muss, und diese als Wildtiere respektiert werden sollten“, beschreibt Dornbusch seinen Ansatz. Das Training diene lediglich medizinischen oder pflegerischen Zwecken und werde auf ein notwendiges Minimum reduziert, wobei die Tiere freiwillig mitmachen.

Zwischen 2009 und 2012 hat er verschiedene Weiterbildungspraktika zur Elefantenpflege in verschiedenen Zoos absolviert, darunter Osnabrück und Amersfoort (NL). Seit 2014 hat er in verschiedenen Zoos mit Elefanten gearbeitet: im Olmense Zoo in Belgien, im Zoo Tiflis in Georgien im Zoo Eriwan in Armenien, im Zoo Kairo in Ägypten; und im Teheran Zoo im Iran. 2016 arbeitete er außerdem in einem Elefanten-Camp in Indien, mit insgesamt 125 Elefanten.

„Meine Aufgaben waren in den Zoos in Belgien, Georgien, Armenien und im Iran die Elefantenhaltung vom altmodischen direkten Kontakt („Free Contact“) auf den modernen und tiergerechten geschützten Kontakt („Protected Contact“) umzustellen — also die Arbeit für die Tierpfleger sicherer zu machen und gleichzeitig für die Elefanten ohne Dominanz des Menschen auszukommen.“ Hierzu war der Umbau der Gehege und der Beginn des sogenannten Target-Trainings (durch eine neu gebaute Schutzwand) erforderlich. Dornbusch: „Dies hat in den genannten Zoos, trotz teilweise schwieriger Voraussetzungen, hervorragend geklappt.“

Zudem habe er in allen Zoos das „Enrichment“ (also die Beschäftigung) von Elefanten verbessert, um die Elefanten artgerechter zu beschäftigen und gegen die Langeweile vorzugehen. Ebenso hat Dornbusch überall die Fußpflege der Elefanten eingeführt und verbessert. „Insgesamt ist die Elefantenhaltung in den Zoos dadurch erheblich verbessert und modernisiert worden und nun viel artgerechter als zuvor“, lautet sein eigenes Fazit.