Ärzte ohne Grenzen Krefelderin hilft Flüchtlingen in Idomeni

Darina Finsterer ist seit fast sechs Wochen an der mazedonischen Grenze für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz.

Darina Finsterer ist seit fast sechs Wochen an der mazedonischen Grenze für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz.

Darina Finsterer ist seit fast sechs Wochen an der mazedonischen Grenze für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz.

Krefeld. Seit fast sechs Wochen ist die Krefelderin Darina Finsterer (43) im Flüchtlingscamp im griechischen Dorf Idomeni für die Organisation Ärzte ohne Grenzen im Einsatz.

Sie arbeitet dort unter schwierigsten Bedingungen für die Betreuung von rund 15 000 Flüchtlingen, die aufgrund der geschlossenen Grenze zu Mazedonien feststecken.

Im ARD-Morgenmagazin nahm Finsterer zur aktuellen Lage vor Ort Stellung: „Es regnet, wir haben tausende Menschen im Lager und wissen zurzeit nicht genau, wie es weitergeht.“ Vor allem mit Erkältungskrankheiten und Lungenentzündungen hätten die Menschen zu kämpfen, schildert sie. „Krankheiten eben, die bei Regen und den Bedingungen auftreten, unter denen die Menschen tage- und zum Teil wochenlang leben müssen.“ In den vergangenen Tagen habe die Organisation zwei neue Großzelte von 240 Quadratmetern und 20 Zelte, 42 Quadratmeter groß, aufgebaut. Weitere Zelte werden folgen. Verschiedene Hilfsorganisationen und freiwillige Helfer verteilen kleine Zelte an mittellose Neuankömmlinge.

Im 25 Kilometer entfernten Polykastro, berichtet Finsterer, würden auch Zelte verkauft. Zu einer geplanten Evakuierung des Lagers meint sie: „Wo sollen die Menschen hin? Alle anderen Unterkünfte sind überfüllt. Ich gehe davon aus, dass wir hier noch weiter gebraucht werden.“ Warum immer noch Flüchtlinge Richtung mazedonischer Grenze ziehen, ist für die Krefelderin klar: „Sie glauben nicht, dass die Grenze dicht ist. Sie hoffen immer noch, dass sie ab und zu einen Spalt aufgeht. Sie hoffen auf den nächsten Brüsseler Gipfel. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Wie die WZ von Ärzte ohne Grenzen in Berlin erfuhr, hat die Organisation mehr als 2000 medizinische Konsultationen in einer Woche durchgeführt und 150 Mitarbeiter vor Ort. Die meisten Menschen sind aufgrund der hygienischen Bedingungen und des kalten Wetters an Atemwegsinfektionen und Magen-Darm-Grippe erkrankt. Immer noch schlafen hunderte Menschen ohne Zelt in der Kälte.

Ärzte ohne Grenzen hat zuletzt pro Tag mehr als 2000 Decken, 35 000 Mahlzeiten und rund 1500 Hygiene-Kits verteilt. Die Teams haben neue Wasserverteilstellen und chemische Toiletten installiert.

Hilfe für die Menschen in Idomeni kommt auch vom Tönisvorster Medikamentenhilfswerk Action Medeor. Bis Dienstag soll eine weitere Lieferung von medizinischem Material in Griechenland ankommen. In ihrer Heimatstadt ist die Juristin Darina Finsterer seit 2012 im Vorstand der Bürgerstiftung aktiv. Zu dieser Arbeit, die vor allem Projekte mit Jugendlichen organisiert, sagt sie: „Ehrenamtlich tätig sein, ist erfüllend. Und etwas für andere zu tun, die vielleicht nicht die Mittel haben, ist ebenfalls eine schöne Sache.“ Wie Finsterers Mutter berichtete, ist es der dritte Auslandseinsatz ihrer Tochter. Vor Griechenland hat sie bereits in Nepal und im Niger gearbeitet.