Bodenrichtwerte Weniger Umsatz auf dem Grundstücksmarkt
Gutachterausschuss zeichnet auf, was in Krefeld für Immobilien gezahlt wird und wie teuer der Boden ist.
Krefeld. 2038 Grundstücksverkäufe (plus 2 Prozent) hat der Gutachterausschuss der Stadt im vergangenen Jahr registriert, 158 Hektar (-7 %) wechselten den Besitzer. Dabei wurde ein Umsatz von 595 Millionen Euro (-5%) gemacht. Geringfügig mehr Verkäufe, weniger Fläche — das sagen die Zahlen.
„Der Umsatz ist immer noch auf einem hohen Niveau“, kommentiert Holger Kuckuck, der Vorsitzende des Gutachterausschusses, die Zahlen. Bauland steht in geringerem Maße zur Verfügung, und das Interesse der Käufer gelte vor allem dem Wohneigentum (832 Fälle, +10%). 99 Millionen Euro Umsatz wurden in dem Bereich gemacht (+15%). Beim Kauf und Verkauf von Ein- und Zweifamilienhäusern wurden 181 Millionen Euro (+6%) umgesetzt (634 Fälle, +3%). Im Schnitt mussten Käufer für eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenendhaus — Neubau — 346 000 Euro zahlen. Mietwohnhäuser (277 Fälle, -17%) waren weniger begehrt.
„Die gängigsten Objekte sind Reihenhäuser, Doppelhaushälften und freistehende Einfamilienhäuser“, sagt Kuckuck. „Die Preise für Wohnbauland für Ein- und Zweifamilienhäuser sind um 3,2 Prozent gestiegen.“ Die Zahlen der Gutachter sollen Transparenz schaffen, können aber nur Anhaltspunkte geben, was wo wie viel kostet. „Wenn wir von einem Verkauf hören, haken wir nach“, erläutert Kuckuck. So spielt auch der Zufall in der Statistik eine Rolle.
Für die Feststellung der Bodenrichtwerte ist Krefelds Stadtgebiet in 600 Zonen eingeteilt. „Die Wilhelmshofallee ist mit 560 Euro die teuerste Ecke.“ Im Musikerviertel zahlt man bis 440 Euro. Mit 200 Euro ist andererseits das Wohnen am Chemiepark in Uerdingen besonders günstig. Lage, Zustand von Gebäuden und Umgebung beeinflussen den Preis. So zahlen Kunden in Linn 250 Euro, in Gellep 230 Euro, im Inrath und Kliedbruch — nicht zentral, aber hübsch gelegen — 320 bis 420 Euro. Überproportional gestiegen sind die Grundstückspreise 2015 nirgends — auch nicht in Stadtteilen wie Fischeln, die den „Überschwappeffekt“ aus Düsseldorf aufnehmen sollen.