Partnerstädte Venlo – mehr als nur Shoppen

Krefeld · Wir stellen in einer Serie die sehenswerten Seiten der Krefelder Partnerstädte vor – heute sind wir in Venlo.

 Das historische Rathaus am Marktplatz in Venlo.

Das historische Rathaus am Marktplatz in Venlo.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

In Venlo war sicher (fast) jeder Krefelder schon einmal. Der schnelle Trip über die Grenze zum preiswerten Einkauf gehört zum festen Ausflugsprogramm – besonders gerne auch an deutschen Feiertagen. Doch die Partnerstadt hat weit mehr zu bieten als die berühmten „Zwei Brüder“.

Gut zu wissen: Anreise,
Wetter und mehr

Venlo ist Krefeld seit 1964 freundschaftlich verbunden und damit die älteste der sieben Partnerstädte. Die niederländische Stadt und Gemeinde in der Provinz Limburg zählt in ihrem Großraum, zu dem auch Arcen und Steyl gehören, knapp über 100 000 Einwohner. Sie liegt Luftlinie nur knapp 30 Kilometer von Krefeld entfernt. Das erleichtert die Anreise. Diese ist mit dem Auto möglich (es gibt knapp 6000 Parkplätze, unter anderem in fünf Parkhäusern), aber auch mit der Bahn. Intercitys und Regionalzüge halten am Hauptbahnhof Venlo. Von Krefeld aus fährt man am besten über Viersen. Auch mit dem Rad ist Venlo gut erreichbar – was sich in den fahrradfreundlichen Niederlanden besonders anbieten würde. Das Klima ist ähnlich wie in Krefeld warm und gemäßigt. Im Juli/August liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen bei knapp 23 Grad. Kältester Monat mit im Schnitt etwa zwei Grad ist der Januar. Im Februar regnet es am wenigsten, im Juni am meisten. Das VVV-Tourismusbüro befindet sich im Buchladen Koops an der Klaasstraat. An der Adresse Picardie 11a liegen Stadtpläne bereit. Weitere Infos unter:

Best of: Die zehn wichtigsten
Sehenswürdigkeiten der Stadt

Venlo geht bis auf die Zeiten der Römer zurück. Bis 1867 war es eine Festungsstadt mit Stadtmauer, die damals abgerissen wurde. Nur noch Reste davon blieben im Klostergarten Mariaweide und an der Maaskade erhalten. Dennoch finden sich in der Stadt an der Maas etliche Sehenswürdigkeiten.

1. Verwaltungsgebäude: Ein Blick auf das Verwaltungsgebäude der Stadt Venlo ist auch in Blick in die Zukunft. Denn der erst vor wenigen Jahren fertiggestellt Neubau ist nach dem Prinzip „Cradle-to-Cradle“ entstanden. Das Gebäude reinigt die Luft mit seiner großflächig begrünten Fassade. Die Parkgarage wird genutzt, um die Luft im Gebäude im Winter zu erwärmen und im Sommer zu kühlen. Ein Gewächshaus auf dem Dach reinigt ebenfalls die Luft und liefert Wärme für das gesamte Gebäude.

2. Martinuskerk: Die gotische Kirche (1410-1610) beherbergt wertvolle Kunstschätze, darunter eine geschnitzte barocke Kanzel von 1701. Zudem findet sich hier die „Schwarze Madonna von Venlo“.

3. Rathaus: In der Altstadt steht am Marktplatz das zwischen 1597 und 1600 aus Natur- und Backsteinen erbaute Rathaus (Stadhuis) im Renaissance-Stil. Mit dem Anbau einer zweiarmigen Freitreppe (1609) erhielt es sein heutiges Erscheinungsbild.

4. Renaissance-Gebäude: Besonders sehenswert in der Altstadt sind das Huize Schreurs aus dem Jahr 1588 und das Ald Weishoès aus dem Jahre 1611. Beide Giebelhäuser liegen an der Grote Kerkstraat.

5. Limburgse Museum: Das Museum der Provinz liegt direkt am Bahnhof. Dort erfährt man viel über die Geschichte der Provinz Limburg und das Leben der Menschen dort.

6. Museum van Bommel van Dam: Das 1971 eröffnete und 1985 erweiterte Museum liegt im Julianapark in der Nähe des Limburgse Museum. Es beherbergt eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst.

7. Kulturzentrum Domani: Im Herzen des alten Klosterviertels von Velo liegt das Kulturzentrum mit seinem umfangreichen Programm. Zu dem Komplex gehört eine spätgotische Kapelle des ehemaligen, 1446 gestifteten Augustinerklosters Mariaweide.

8. Museum De Locht: Das Museum liegt nördlich von Venlo in Mederslo. Es informiert unter anderem über den Spargel- und Champignon-Anbau in der Region.

9. Wihelminapark: Nördlich der Altstadt entstand in den 1880er Jahren auf dem Gelände eines ehemaligen Forts die kleine Grünanlage im englischen Stil. Um sie herum wurden zwischen 1890 bis 1933 mehr als 30 imposante Stadtvillen gebaut.

10. Maasboulevard: Am Ufer der Maas ist auf dem ehemaligen Hafen-Gelände ein Einkaufszentrum mit festungsähnlicher Architektur entstanden. Dort kann man wunderbar shoppen und bei schönem Wetter direkt am Wasser etwas trinken. Nicht zuletzt der Maasboulevard sorgte dafür, dass Venlo 2014 und 2015 mit dem Titel „Beste Innenstadt“ ausgezeichnet wurde.

Hier kann man wohnen

In Venlo gibt es komfortables Stadthotel wie das Hotel Puur, das Wilhelmina und das neue Theaterhotel. Als Alternative bietet sich ein Hotel in der Umgebung an, so das Bilderberghotel oder das Château Holtmühle. Doppelzimmer finden sich in Venlo schon ab 38 Euro die Nacht. Der Durchschnittspreis liegt aber bei etwa 100 Euro.

Fettnäpfchen vermeiden

Feiertage: Anreise an einem Feiertagen in Deutschland – das muss doch nicht sein. Denn gefühlt das halbe Ruhrgebiet fährt an einem solchen Tag nach Venlo zum Shoppen. Entsprechend überlaufen ist alles, der Kampf um freie Parkplätze beginnt quasi gleich am Ortseingang. Denn im Zentrum ist Parken nur begrenzt und gegen eine hohe Gebühr möglich.

Sprache: Venloer sind freundlich. Viele sprechen Deutsch. Aber man sollte nicht automatisch davon ausgehen, dass alle Deutsch können oder gar beleidigt sein, wenn dies nicht der Fall ist.

Knöllchen: Bußgeldbescheide in Venlo und den übrigen Niederlanden können richtig teuer werden. So kostet etwa die Handynutzung am Steuer eines Autos 230 Euro – bei Gefährdung sogar bis zu 2000 Euro. Im Halteverbot zu parken wird mit 90 bis 140 Euro geahndet, 360 Euro muss zahlen, wer einen Behindertenparkplatz ohne Genehmigung nutzt. Holländische Bußgelder sind ab 70 Euro in Deutschland vollstreckbar.