Kultur Ausstellung in und an der Villa Goecke: Gesichter grüßen von oben

An der Villa Goecke hat Ariane von Mauerstetten fünf Bronzeköpfe befestigt. Innen gibt es Bilder von Martin Streit zu sehen.

Krefeld. Die Kunst begrüßt den Besucher bereits vor der Haustür. An der Fassade der Villa Goecke blicken fünf lebensgroße Köpfe aus Bronze von oben herab. Aus der Entfernung wirken sie zierlich.

Die in Düsseldorf lebende Bildhauerin Ariane von Mauer-stetten hat die Köpfe ursprünglich für den Innenraum konzipiert. Jetzt ist daraus in Zusammenarbeit mit Galerist Ralph Kleinsimlinghaus und Denkmalpfleger Gerd Hanisch eine Installation an der Fassade der alten Villa geworden. Der patinierte Bronzeguss hat eine helle, dem Stein sehr ähnliche Färbung, so dass die Köpfe wie aus der Mauer heraus zu wachsen scheinen.

Die Gesichter sind filigran gestaltet und von expressivem Ausdruck. Sie erinnern mit dieser seltsamen Mischung aus Zerbrechlichkeit und Expression an gotische Wasserspeier. Zusammen mit der in unmittelbarer Nähe auf der Wiese platzierten Skulptur von Ingo Ronkholz bilden die Köpfe eine Art Willkommensgruß für Besucher des ganz der Kunst gewidmetem Hauses.

Dort zeigt der Galerist in einer Einzelausstellung neue Arbeiten von Martin Streit, den er zuletzt vor vier Jahren eingeladen hat. Der in Köln lebende Künstler, ein Meisterschüler von Professor Gotthard Graubner, zeigt große und extrem kleinformatige Bilder, die vor allem aus zwei Dingen bestehen: Licht und Farbe.

Die Form, mal geometrische Felder, mal gegenständliche Gebilde, tritt dagegen eher in den Hintergrund. Ein wunderbar gedämpftes und zugleich intensives Licht liegt in diesen Bildern, bringt die zurückhaltenden Farben auf eigentümliche Weise zum Leuchten. Viel Braun, gedämpftes Blau oder sanftes Ockergelb breiten sich über die Leinwand aus, verdichten sich zu kleinen, intensiven Kompositionen.

Die schlichte Form eines Hauses, eine Kugel, die auch eine Frucht sein könnte, oder die Silhouette eines Menschen - Martin Streit verleiht den Dingen eine überzeitliche Bedeutung. Wer diese Archaik mit Schwere verbindet, sollte einen Blick auf die kleinen Aquarellbilder werfen. Sie sind mit wunderbar leichter Hand aufs Papier gebracht, wie man es seit Macke und Klee kaum mehr gesehen hat.