Das neue Synagogenfenster leuchtet
Verein Villa Merländer besichtigt Thorn-Prikker-Werk.
Krefeld. Ein Fenster nach einem Entwurf von Johan Thorn Prikker, das von 1927 bis 1938 die große Synagoge an der Petersstraße schmückte, und mit ihr im Jahr 1938 zerstört wurde, soll bald zur Erinnerung in die neue Synagoge eingebaut werden. Mit der Vorsitzenden des Vereins Villa Merländer, Mechthild Staudenmaier, fuhren Vorstandsmitglieder des Vereins jetzt zur Glasmalerwerkstatt Hein Derix nach Kevelaer, um dort die gerade vollendeten Glasmalerarbeiten zu besichtigen. Man zeigte sich beeindruckt von der Leuchtkraft der Gläser.
Zum Glück war der Karton-Entwurf Thorn Prikkers (im Bestand der Kunstmuseen) erhalten geblieben und erlaubte eine Rekonstruktion. Der Verein hatte für die Neuauflage des Fensters gesammelt und die erforderliche Summe von über 10 000 Euro schnell zusammengetragen. Die Umsetzung des Entwurfes dauerte einige Zeit, da für die Ermittlung der genauen Maße der Umbau des Gebäudes an der Wiedstraße abzuwarten war.
Zentral für das obere Drittel des Fensters ist ein großer Davidstern, der vor ein Muster aus schwarzen und weißen Linien gesetzt ist. Der Stern selber enthält einige gelbe Elemente und in der Mitte ein aufgestelltes Rechteck mit einem dunkelgrünen Kern sowie roten und blauen Streifen. Diese Farben und das Streifenmuster finden sich auch im unteren Bildteil, wo kräftige Diagonalen und ein flammendes Orange vermuten lassen, dass hier Thorn Prikker offensichtlich an einen breiten Fries auf den inneren Synagogenwänden anknüpfte.