Die Heroen blicken auf Krefelder Kunst herab
Albrecht in Weimar: Der Krefelder Bildhauer wurde mit seinen Skulpturen zu einer großen Ausstellung in die Stadt von Goethe und Schiller geladen.
Krefeld. Goethe und Schiller blicken vereint und offenbar ziemlich wohlwollend von ihrem Weimarer Postament auf eine Krefelder Skulptur herab: Mit insgesamt zehn großen Werken gestaltet der Krefelder Bildhauer und frühere Professor an der Hochschule Niederrhein, Hans Joachim Albrecht (69), von dem unter anderem Arbeiten am Krefelder Hof und im Park von Haus Sollbrüggen, aber auch in der Rheinaue bei Wesel stammen, für Wochen das Stadtbild von Weimar.
Albrecht wurde vom "Freundeskreis Weimar '99", dem Hotel Dorotheenhof und der Weimarer Galerie "Profil" zur Ausstellung "Skulpturen Weimar 2007" eingeladen. Diese findet übrigens bereits zum neunten Mal statt.
Großformatige Skulpturen von Albrecht wie "Hockende" oder "Kopf" mit den für Albrecht typischen gleichermaßen präzisen wie "trockenen" Bezeichnungen stehen nun vier Monate lang im Park des Hotels sowie drei Monate lang an zahlreichen öffentlichen Plätzen wie am Schillermuseum, auf der Schillerstraße, am Bahnhof und auf dem Theaterplatz.
Zunächst war es wieder einmal "Knochenarbeit", die zehn schweren Bronze- und Stahlfiguren auf den Transportweg vom Albrecht-Atelier in Hüls nach Weimar zu bringen. Und wie immer war auch das Aufstellen mit den notwendigen Regieanweisungen verbunden. Der Künstler kehrte jetzt durchaus zufrieden mit dem Ergebnis von der Eröffnung zurück.
Hans Joachim Albrecht, der aus Ostpreußen stammt, seit 1949 in Krefeld lebt und ab 1967 an der damaligen Werkkunstschule und späteren Fachhochschule bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 im Fachbereich Design lehrte, arbeitet zur Zeit an einem Buch mit Beiträgen zur skulpturalen Wahrnehmung und bereitet auch eine Ausstellung im Richard-Haizmann-Museum in Niebüll in Schleswig-Holstein vor.
Albrecht wurde 1998 mit der Krefelder Thorn-Prikker-Medaille ausgezeichnet und war vor drei Jahren Mitbegründer des Vereins "Kunst und Krefeld".