Patenschaften: An Damen nagt der Zeitenzahn
Für einige hundert Euro können viele Gemälde und andere Objekte der Sammlung im Jagdschloss gerettet werden.
Krefeld. Das Papier ist vergilbt und das Bild im Passepartout verrutscht. Wasserflecken verunzieren die Darstellung. An gleich mehreren Ölbildern platzt die Farbe von der Leinwand, hat sich die Rahmung von hinten durchgedrückt. Kurzum: Die vielen Bilder, die im Linner Jagdschloss an den Wänden hängen, sind unansehnlich geworden, brauchen eine Auffrischung, damit sie eines Tages nicht als Ruinen enden.
Der Verein der Linner Museumsfreunde hat deshalb, wie schon berichtet, die Krefelder dazu aufgerufen, Patenschaften für die restaurierungsbedürftigen Bilder, Möbel und sonstigen Gegenstände der Abteilung neuere Stadtgeschichte zu übernehmen. Die WZ stellt nun in einer kleinen Serie solche Gegenstände vor.
Da präsentiert sich auf einem Bild etwa eine unbekannte Frau in blauem, reich gefältetem Kleid mit Batistkragen und goldenem Halskreuz. Auf ihre Biedermeier-Lockenfrisur hat sie einen Rüschenhut gesetzt. Die undeutliche Signatur gibt an, das die Frau wohl im Jahre 1836 von einem Maler namens J. Roger mit Pastellkreide porträtiert wurde. Die Restaurierungskosten würden etwa 400 Euro betragen.
Ein wenig preiswerter macht es eine Tuschezeichnung aus dem Nachlass der von der Leyens. Abgebildet ist Johanna von der Leyen (1766-1847), die offenbar in reiferem Alter vor einer Mauer und einer darüber rankenden Rosengirlande von einem Verwandten, einem Heinrich von der Leyen, in Medaillonformat verewigt wurde, eine zarte, duftige Tuschzeichnung, die mit 150 Euro gerettet werden könnte. Interessenten, die eine Patenschaft übernehmen wollen, wenden sich an Christoph Dauermann von der Leitung des Museums Burg Linn (Ruf: 57 00 36).