Kunstmuseen Krefeld Digitaler Kunst-Im-Puls

Krefeld · Der kommende Teil der Reihe am 2. Juli findet erneut nur als Stream statt. Mit einem bunten Programm aus dem Kaiser-Wilhelm-Museum.

 Kunstvermittler des KWM Thomas Janzen und Wienke Treblin moderieren den digitalen Kunst-Im-Puls. Sie kennen die Geheimnisse der Sammlungspräsentation und können sie unterhaltsam vermitteln. Hier etwa das „Biedermeier-Zimmer“.

Kunstvermittler des KWM Thomas Janzen und Wienke Treblin moderieren den digitalen Kunst-Im-Puls. Sie kennen die Geheimnisse der Sammlungspräsentation und können sie unterhaltsam vermitteln. Hier etwa das „Biedermeier-Zimmer“.

Foto: Laki

Der Kunst-Im-Puls der Kunstmuseen Krefeld lebt eigentlich von dem spontanen Moment, dass sich Menschen kurzerhand dazu entscheiden, doch nochmal zu schauen, was so Schönes im Museum los ist. Spontanität und Corona – leider passt das nicht immer so gut zusammen. Und einmal im Monat sozusagen ein zweites „Wohnzimmer“ für das Publikum sein zu können, das gelingt unter Corona-Bedingungen wahrscheinlich nur unter sehr komplexen Vorkehrungen. Aber die von Sparkasse Krefeld und SWK gesponserten Impulse für den Kunstfreund, und die, die es noch werden wollen, sollten auch unter diesen schwierigeren Bedingungen weitergehen. Wenn schon nicht vor Ort – wenngleich die Museen ja schon geöffnet sind –, dann eben digital, als Live-Stream.

Fragt man die Macher, ob es nicht ein bisschen verspätet sei, für den 2. Juli noch eine solche auf Entfernung setzende Planung zu machen – immerhin mehren sich gerade im Sommer und Open Air die Kulturveranstaltungen wieder –, so fällt die Antwort klar aus: Einerseits wolle man niemanden ausschließen, und selbst wenn der nächste Impuls im Park der Häuser Lange und Esters stattgefunden hätte, hätte man rigoros Besucher zählen und auf Abstandsregeln achten müssen, sagt man, und andererseits sehe man im Digitalen auch eine Chance, aktuell etwas Neues in Gang zu setzen. Ob und wie man das dann nach Corona weiterführe, das wird sich zeigen.

Somit gibt es den kommenden Kunst-Im-Puls nur digital am besagten 2. Juli, ab 19.30 Uhr, aber deshalb noch lange nicht mit weniger Programm, versprechen alle Beteiligten. Unter dem Titel „Collection in action“ möchte man auf moderne und möglichst aktive Weise ein breites Publikum online für das Kaiser-Wilhelm-Museum begeistern. Mit zahlreichen Protagonisten.

Interaktives Impro-Theater kommt vom Kresch

Und hier sind einige zu nennen. Da wären einerseits der Kunstvermittler des Museums Thomas Janzen und Wienke Treblin, die moderieren werden. Aber auch Sylvia Martin, eine Porzellanmalerin (Anja Dolezalek-Watson), die Künstlerin Mauga Houba-Hausherr oder auch die Schülerin Anni Minhorst. Sie alle werden in Einspielungen Schlaglichter auf Teile des Museums werfen. Auf die neue Präsentation Sammlung in 15 Räumen etwa oder auf die aktuelle kleine Schau „Stay Home /Mail Art“. Aber das reicht noch nicht. Es gibt live Improvisationstheater vom Kresch-Theater, das ganz unmittelbar auf Kommentare im Stream reagieren wird, eine Brücke in das Museum schlägt. Brückenschläge gibt es auch mit einem Museumsquiz, das sich aber erst so richtig beantworten lässt, wenn man dann hinterher als normaler Gast dann doch in das Museum kommt.

Und das ist auch der Punkt. Der eigentliche Museumsbesuch kann durch die – zweifelsfrei sehr guten digitalen Angebote – nicht ersetzt werden. Ob nun in sozialen Medien oder per Stream, diese Aktivitäten des Museums sind immer dann hilfreich, wenn sie Menschen neugierig darauf machen, was im Museum selbst zu finden ist. Als Teaser, als eine moderne Art von Werbung für Kultur. Wenn diese Angebote indes so gestaltet sind, dass sie zudem noch einen Mehrwert liefern, können sie auch jenseits der Corona-Zeit die Kommunikation eines Museums mit seinem Publikum sinnvoll ergänzen. Abhängig vom Budget denke man durchaus darüber nach, so die Museumsdirektorin Katia Baudin, auch das Webangebot zukünftig stetig zu verbessern.

Doch jetzt gibt es erst einmal den zweiten digitalen Kunst-Im-Puls. Einen ersten Versuch gab es schon. Das dies möglich ist, sei auch der SWK und der Sparkasse zu verdanken, die eben auch in schwierigen Zeiten dem Museum zur Seite stünden, so Baudin.