Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld Finanzierung steht – aber Café des Museums öffnet erst im Frühjahr 2021

Krefeld · Die Finanzierung des vom Designer Robert Stadler als Gesamtkunstwerk entworfenen Cafés stehe und es gebe einen Zeitplan, der eine Öffnung der Museumsgastronomie für den März 2021 verspricht.

Die aktuelle Simulation zeigt einen Blick auf den Entwurf von Robert Stadler für das Café im Kaiser Wilhelm Museum.

Foto: Kunstmuseen Krefeld/Robert Stadler

Es gibt Neues vom neuen Café des Kaiser-Wilhelm-Museums. Durch die Umstände in der Corona-Pandemie hatte es um die Pläne und deren Realisation Verzögerungen und gewisse Unsicherheiten gegeben. Diese sind, so Stadt und Kunstmuseen Krefeld, nun ausgeräumt. Die Finanzierung des vom Designer Robert Stadler als Gesamtkunstwerk entworfenen Cafés stehe und es gebe einen Zeitplan, der eine Öffnung der Museumsgastronomie für den März 2021 verspricht. Nicht ganz, aber fast pünktlich zum Beuys-Jahr, in dem das KWM als das Kunstmuseum Krefelds, die die Geburtsstadt des Künstlers ist, eine zentrale Rolle spielen wird.

Außenbereich des Cafés
öffnet erst im Sommer 2021

Ab März wird es Veranstaltungen im Rahmen des 100-jährigen Beuys-Jubiläums geben und bis dahin soll im Café selbst alles fertig sein. Die Ausarbeitung der Pläne für die Inneneinrichtung beginne im Juli, so das KWM, und man plane im September enge Abstimmungen mit Stadler und den Herstellern und Sponsoren, die große Teile als Sachspenden den Kunstmuseen zur Verfügung stellen werden. Ab November 2020 wird voraussichtlich gebaut, sodass man gegen Februar mit dem Einbau des Interieurs rechnen könne. Das Außengelände – der rückwärtige Innenhof des KWMs – allerdings solle, so die Pläne, für Juni 2021 angepeilt werden.

Insgesamt also wird es voraussichtlich noch knapp ein Jahr dauern, bis das so wichtige Gesamtpaket des Museums-Cafés als Ganzes als „Herz“ des KWMs fungieren und Publikum empfangen kann. Wie wichtig eine funktionierende Gastronomie, die auch kulturell bespielt werde und über die eigentliche Nutzung als Café hinausgehe, ist, betonte Museumsdirektorin Katia Baudin erneut. Vor allem mit Blick auf die große Beuys-Ausstellung, die das Museum für Oktober 2021 plant, scheint ein Museums-Café essenziell, um einen entsprechenden Rahmen für die Besucher bieten zu können.

Enzo-Mari-Retrospektive im Museum muss vorerst ausfallen

Es gibt aber auch Neuigkeiten bezüglich der Finanzierung der Inneneinrichtung – hierbei sei betont, dass das Design von Robert Stadler als ein künstlerischer „Ankauf“ verstanden wird. Nötige Renovierungen in der Küche sind gesondert zu betrachten und beim Gebäudemanagement der Stadt angesiedelt, erklärt Baudin. Dort drehe es sich um rund 10 000 Euro. Der zukünftige Pächter des Cafés, Morris Pazehki, ist in die Pläne um die Nutzbarmachung der Küchenausstattung eingebunden.

Das Finanzvolumen für den Innen- und Außenbereich des Cafés beziffere sich insgesamt auf rund 420 000 Euro. Dessen Finanzierung sei nun gesichert. Diese Summe sollte aus verschiedenen Komponenten gestemmt werden. Neben eigens bereitgestellten Mitteln der Stadt, mit denen unter anderem die Akustik verbessert werden solle, wollte man Gelder aus dem Ankaufs- und Ausstellungsetats des Museums nutzen.

120 000 Euro waren wiederum schon als Sachsponsoring versprochen, die auch weiterhin – trotz der Umstände wegen der Corona-Situation – zugesichert werden. Bei den Spendern handelt es sich zumeist auch um lokale Betriebe, so Baudin; für das Museum sei die vor allem auch lokale Vernetzung zentral.

Das Werben für weitere nötige Sponsorengelder habe die Pandemie derzeit nahezu unmöglich gemacht, heißt es seitens der Stadt. In einer Runde mit kulturpolitischen Sprechern und der Verwaltung habe man sich gemeinsam dazu entschieden, Gelder, die für andere Ausstellungsprojekte der Kunstmuseen eingeplant waren, nun für das Café umzuwidmen.

Da aller Voraussicht nach – wie uns die Museumsleitung erläutert – beispielsweise die geplante Retrospektive über den italienischen Designer Enzo Mari vorerst nicht stattfinden kann, sind diese Gelder frei geworden. Die Ausstellung wäre nach einer Schau in Mailand nach Krefeld gekommen, doch die Station in Italien musste wegen Corona auf längere Sicht verschoben werden, was sich auf die Pläne in Krefeld auswirkt.

In Anbetracht der konkreten Zielsetzungen für die Finanzierung und Umsetzung, scheint sich der Diskurs um das Café nun auf die Verwirklichung der Pläne zu fokussieren.

Übrigens: Derzeit installiert man schon einmal ein freies W-Lan im Foyer und Café-Bereich.