Eine kostenlose Oper in der City

Sänger werden am Schwanenmarkt eine gekürzte Fassung von „Der Vogelhändler“ aufführen. Der Eintritt ist frei.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich im vergangenen Jahr der Platz am Schwanenmarktbrunnen zur Opernbühne. Der ein oder andere Besucher staunte nicht schlecht als das Stück „Der Freischütz“ zum Besten gegeben wurde, wie Désirée Brodka, Sopranistin und Organisatorin der „Operette im Espresso-Format“ rückblickend berichtet. Genug Anlass, auch in diesem Jahr wieder die Krefelder umsonst in den Genuss von Opernmusik kommen zu lassen.

Angefangen hat alles vor drei Jahren. Damals hatte Brodka die Idee, eine Veranstaltung zu schaffen, die die Oper für alle zugänglich macht: „Auch wer sich sonst kein Ticket für klassische Musik leisten kann, soll bei dieser Veranstaltung in den Genuss von klassischer Musik kommen“, so die Gründerin der „Operette im Espresso-Format“.

Die Idee hinter der Veranstaltung ist simpel: Gemeinsam mit anderen Opernsängern und einem Streichquartett tritt Brodka in verschiedenen Städten an prominenten Orten auf. Immer umsonst und immer in einer kürzeren Fassung als im Original.

Désirée Brodka, Organisatorin

Besonders toll findet Brodka die Entdeckung, wie Kinder auf die Musik reagieren: „Oftmals sind es gerade Kinder, die die Melodien noch lange nachsingen“, so die Sopranistin. Im vergangenen Jahr kam Brodka, deren musikalischen Wurzeln auch in Krefeld verankert sind, auf die Idee, die „Operette im Espresso-Format“ auch in der Samt- und Seidenstadt aufzuführen.

Mit dem Schwanenmarkt fand sie nicht nur einen Partner, der sie unterstützte, sondern auch die perfekte Location für das Event: „Die Partner vor Ort sind insbesondere für die Finanzierung von großer Bedeutung“, erklärt Brodka. Für Christopher Wessel, Centermanager des Schwanenmarktes, war direkt klar, dass sie das Projekt auch in diesem Jahr wieder unterstützen wollen: „Es gab einen sehr guten Anklang im letzten Jahr und wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder mit dabei zu sein.“

Letztes Jahr stellte eine Münchener Stiftung die Musik, doch in diesem Jahr musste Brodka das Finanzkonzept ändern und gründete deshalb den Verein „Music to go“, um die „Operette im Espresso-Format“ weiter aufführen zu können. Das beinhaltet auch noch mehr eigenanteilige Arbeit, wie die Sopranistin lachend erklärt: „Die Kostüme wurden zum Teil von mir und meiner Mutter angepasst und verziert.“

Mit dem Stück „Der Vogelhändler“ bringen die fünf Opernsänger, Désirée Brodka, Lisa Kaltenmeier, Walther G. Röser, James Park und Agris Hartmanis, gemeinsam mit einem Streichquartett eine Operette auf die Bühne, die auch gut für Einsteiger geeignet ist, wie Brodka erklärt: „Ein Hit jagt hier den Nächsten“, so die Organisatorin vielversprechend.

Zudem moderiert Brodka, wie auch im Vorjahr, die Veranstaltung, so dass die gekürzten Stücke nicht auffallen und auch unbekannte Begrifflichkeiten erklärt werden. „Es wird eine verständliche Moderation geben, um die Plots zu verstehen“, verspricht Brodka. Besonders gespannt dürfen die Zuschauer auch auf die männlichen Sänger sein, wie James Park, ehemaliges Mitglied des Opernstudios Theater Krefeld/Mönchengladbach, verrät: „Wir werden verschiedene Rollen verkörpern und ein Mann wird auch eine Frauenrolle übernehmen“, so Park.