Galerie Meta Weber Eine radikale Reduktion

Der Künstler Peter M. Heeser stellt seine Werke unter dem Titel „Ich und wir“ bis zum 20. Juli in der Galerie Meta Weber aus.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Nicht schon Bekanntes zu bestätigen, sondern immer wieder Neuland zu erschließen, hat sich der Künstler Peter M. Heeser zur Aufgabe gemacht. Ein wichtiges Thema seiner Arbeit ist dabei der Mensch in Beziehung zu seiner Umwelt. „Ich ist Wir“ ist auch der entsprechende Titel seiner Ausstellung, die derzeit in der Galerie Meta Weber zu sehen ist.

Die menschliche Figur spielt in Heesers Zeichnungen eine wesentliche Rolle. Seit Jahren verwendet der Künstler neben einfacher Pappe auch Zeitungspapier als Grundlage. Durch Übermalungen macht er vieles davon unsichtbar, lenkt durch diese radikale Reduktion den Blick auf andere Dinge.

Auch die farbliche Reduktion auf viel Weiß und Grautöne weist in diese Richtung. Es ist eine Kunst der leisen Töne, die langsam erforscht werden will und nie alles preisgibt. Was ist wichtig, was nicht, wo entsteht Neues, all das sind Fragen, zu denen Heesers Arbeiten anregen. Der Künstler bevorzugt das kleine Format, doch in der jetzigen Schau fügt er auch mehrere davon zu friesartigen Bildern zusammen. Es ist wie eine Aneinanderreihung kleiner Geschichten, aus denen sich neue Zusammenhänge ergeben.

In Heesers Arbeiten ist der Mensch nicht isoliert, sondern in ständigem Kontakt zu seiner Umwelt, agiert und reagiert, tauscht sich aus. Für die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit dient dem Künstler dagegen das Selbstporträt. Unter dem schlichten Titel „Ego“ zeigt Heeser gleich mehrere Beispiele. Mal selbstbewusst mit Pinsel, mal sehr nachdenklich und eher zweifelnd präsentiert er sich dem Betrachter.

Peter M. Heeser, Künstler, über sein Konzept, Besucher der Ausstellung zu porträtieren.

An der Wand daneben sind drei leere Blätter zu sehen. Dort sollen demnächst einige Besucherporträts hängen, die der Künstler im Lauf der Ausstellungszeit anfertigen will. Doch Heeser warnt vor falschen Erwartungen. „Das werden keine Porträts im klassischen Sinn“, betont er.

Die Bilder sollen sich vielmehr aus Relikten von Eigenschaften, Erinnerungen und Tätigkeiten zusammensetzen, die collagenartig ins Bild kommen. Der Porträtierte arbeitet so indirekt mit. „Ein Foto könnte nützlich, ein Gespräch unerlässlich sein“, sagt der Künstler. Dazu kann man sich in der Galerie mit dem Künstler verabreden. Bereits im Vorfeld gab es einige Interessenten. Das fertige Ergebnis wird in die Ausstellung integriert und kann später käuflich erworben werden. „Dazu ist aber niemand verpflichtet“, sagt Heeser.