Für die Uerdinger Bücherei wird es eng

Neue Statistiken scheinen gegen die Zweigstelle zu sprechen. CDU und FDP rücken merklich von einem Erhalt ab.

Krefeld. Es wird eng für die Stadtteilbücherei Uerdingen. Nachdem am Dienstagabend im Kulturausschuss neue Nutzer- und Ausleihzahlen bekannt wurden, deuteten CDU und FDP vorsichtig, aber spürbar einen Abschied von der Zweigstelle an. „Diese Zahlen machen es für uns nicht einfacher“, gestand die kulturpolitische Sprecherin Stefanie Neukirchner. „Das muss man erst mal sacken lassen“, erklärte FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann.

Ein Bekenntnis für die Bücherei gab hingegen der SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Hahnen ab: „Wir werden weiterhin zum Erhalt der Uerdinger Bücherei stehen.“ Auch im Falle eines Sieges bei der nächsten Kommunalwahl werde dies „Maßstab unseres Handelns bleiben“, versprach Hahnen. Auch Grüne und Linke sprachen sich dagegen aus, die Zweigstelle zu schließen.

Die Zahlen hatte auf Antrag der Linken Kulturdezernent Gregor Micus vorgetragen. Demnach hatte die Mediothek am Theaterplatz im Jahr 2012 rund 1,1 Millionen Ausleihen zu verzeichnen, die Zweigstelle nur 56 530. Bei den Neuanmeldungen standen 3657 neue Leser in der Innenstadt 140 in Uerdingen gegenüber.

Im ersten Quartal 2013 ist in Uerdingen allerdings eine deutliche Steigerung zu erkennen, wenn man die Zahlen aufs ganze Jahr hochrechnet (65 Neuanmeldungen, 15 663 Ausleihen).

Dies wollten allerdings weder Micus noch CDU und FDP so sehen. Lediglich Susanne Tyll von der Uerdinger Bürgerbewegung zum Erhalt der Bücherei wies darauf hin. Sie erhielt jedoch kein Rederecht, weil CDU, FDP und UWG gemeinsam dagegen stimmten.