Gottfried Johns Karriere begann am Niederrhein
Der kürzliche verstorbene Schauspieler war Mitte der 60er am hiesigen Theater engagiert.
Krefeld. Die meisten Menschen kannten Gottfried John aus „Goldeneye“. Als bärbeißiger Schurke Ouromov musste der kürzlich verstorbene Schauspieler den Vergleich mit Gerd Fröbes Goldfinger oder Richard Kiels Beißer nicht scheuen. In Krefeld jedoch haben ältere Theaterbesucher noch ganz andere Erinnerungen an den Charakterdarsteller John.
Seine Bühnenkarriere begann in den 60er-Jahren hier am Niederrhein. Mit Anfang 20 kam er 1965 ans hiesige Theater und traf dort einen anderen zornigen jungen Mann, der später zur Legende werden sollte. Unter dem Regisseur Hans Neuenfels, der noch 2012 nach Krefeld zurückgekehrt ist, um den Niederrheinischen Literaturpreis entgegenzunehmen, spielte John unter anderem in Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“. Der damalige Intendant Joachim Fontheim sah die Inszenierung noch Jahrzehnte später als eine der wichtigsten seiner Amtszeit.
Fontheim besetzte John auch in der Titelrolle des Shakespeare-Dramas „Richard III.“. Auch in „Der kaukasische Kreidekreis“, „Die Kassette“ und „Warten auf Godot“ stand der gebürtige Berliner in Krefeld und Mönchengladbach auf der Bühne. Später folgte er seinem Förderer Hans Neuenfels nach Heidelberg. Wenige Jahre später traf er Rainer Werner Fassbinder, durch dessen Filme er den endgültigen Durchbruch schaffte. cel