Theater Hintenlinks: Das Leid einer Generation

Mit „Kriegskind“ eröffnet das Theater Hintenlinks am FReitag die Spielzeit. Zweite Neuproduktion eine bunte Achtziger-Revue.

Foto: Theater Hintenlinks

Krefeld. Zur neuen Spielzeit wird es gemütlicher im Theater Hintenlinks. „Wir haben jetzt Sitztribünen“, sagt Hausherr Peter Gutowski. 30 Outdoor-Faltsitze aus Kunststoff sollen auf dem vorhandenen Podium für höheren Komfort sorgen. „Hier sitzen ältere Zuschauer bequem, man kann sich endlich anlehnen.“ Ein benachbarter Malermeister hat die Sitze gesponsert.

In der zweiten Jahreshälfte bringt das kleine Theater hinter dem Hauptbahnhof gleich zwei neue Premieren auf die Bühne. Eröffnet wird die Spielzeit morgen von einer Eigenproduktion, die unter die Haut gehen soll. In „Kriegskind“ erlebt die 78-jährige Gisela Wohlfahrt (Anuschka Gutowski) in Rückblenden und Träumen bislang verdrängte Kriegsereignisse noch einmal. Die nächtliche Zeitreise schildert das Leid einer ganzen Generation, der eine unbeschwerte Kindheit geraubt wurde.

„Nach den Vormittagsveranstaltungen bitten wir Krefelder Zeitzeugen auf die Bühne, die mit den Schülern über das Gesehene reden“, sagt Peter Gutowski. Dabei richtet sich „Kriegskind“ nicht nur an Schüler ab der neunten Klasse, sondern in den Abendvorstellungen auch an Erwachsene. Das Stück steht bis zum 18. September fast täglich auf dem Spielplan.

Die zweite Premiere folgt am 31. Oktober. „Unterhaltung können wir auch“, garantiert Peter Gutowski. Mit dem musikalischen Theaterabend „Popper, Punker, Yuppies“ möchte er „die Kinder der 80er Jahre zum Lachen bringen“ — und nicht nur die. 20 Lieder aus den damaligen Charts, „von Nena bis Madonna“, überraschen im parodistischen Mix die Zuschauer. Über ein Quiz können die Leute sich auch ratend an dem „musikalischen Space-Shuttle“ beteiligen.

Der amüsante Jahrzehnt-Rückblick bestimmt den Spielplan im Dezember, am 31. Dezember startet gleich im Anschluss die Silvesterparty. Im November kommen ältere Inszenierungen auf die Bühne: „Da wackelt die Wand!“ (7./8. November), „Mäusebutter (14. und 15. November), „Kopf mit flammendroten Haar“ (21./22. November) und „Mistero buffo“ (28./29. November).

Einige Abendtermine haben sich die Gutowskis frei gehalten. Dann bieten sie für private Feiern zwei musikalische Produktionen mit Liedern, Texten und Gedichten inklusive Büfett in ihrem Theater an. Die variable Dauer des Programms beträgt maximal zwei mal 30 Minuten. Termine nach Vereinbarung.