Gut Holz für bunte Möhren

Galeristin Bettina Liebsch zeigt Arbeiten ihrer Stammkünstler und eine Neuentdeckung: die Malerin Sabine Odensaß.

Krefeld. An feine Spinnweben erinnern die Strukturen, die sich über eine quadratische Fläche ziehen. Erst bei näherer Betrachtung entdeckt man, dass es Farbe ist, die sich da als hauchdünnes Netz ausbreitet. Das nur 25 mal 25 Zentimeter große Bild gehört zu den eindruckvollsten Arbeiten, die man in der aktuellen Ausstellung in der Kunsthandlung Steinbach sehen kann.

Mit der Malerin Sabine Odensaß stellt Galeristin Bettina Liebsch eine neue Künstlerin vor, die im Kreis der Stammkünstler besondere Akzente setzt. Der sensible Umgang mit Farbe zeichnet auch die Arbeiten von Susanne Stähli aus, die ebenfalls Acrylfarbe benutzt, die sie in unzähligen dünnen Schichten aufträgt. Es entstehen Farbräume in feinen Schattierungen, wobei die Künstlerin von dunklem Blaugrün bis Hellblau die Möglichkeiten auslotet.

Eher objekthaften Charakter haben die Ölbilder von Dan Hepperle. Neben den hellen, gebrochenen Tönen spielen hier Strukturen, die an Textiles erinnern eine besondere Rolle. Eine raffinierte Mischtechnik bevorzugt Setsuko Fukushima, die auf Papier und Holz arbeitet. Das in Grau eingefärbte Papier, das als Malgrund für weitere Gestaltungen dient, erinnert dabei an Schiefer. Doch was schwer erscheint, ist in Wirklichkeit leicht, bildet mit den darauf gezeichneten und gemalten filigranen Formen eine Einheit: kleine Bilder, die Geschichten erzählen, die ein wenig geheimnisvoll bleiben.

Klare Formen einerseits, Rätselhaftigkeit andererseits — in dieser Spannung schweben auch die Bilder von Brigitta Heidtmann. Mit Acrylfarbe und Graphit bleibt die Farbskala gedämpft, wie Fukushimas Arbeiten drängen sich diese Bilder nicht auf.

Auf farbliche Kontraste setzt dagegen Hans Wäckerlin. Helles Türkis, Gelb und Rot bilden auf Leinwand und Holz eine eigenwillige Kombination. Fragmente von Schriftzügen und ein hübsch gezeichneter Vogel auf einem Ast unterstreichen den collagenartigen Charakter des Bildes.

Gegensätzlich ist auch die Auswahl der Skulpturen. Während die kleinen, aus geometrischen Formen aufgebauten Arbeiten von Lon Pennock aus klassischer Bronze sind, verbergen die knallig blauen Möhren von Ralf Klement geschickt ihr Material. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass das Gemüse aus Holz geschnitzt ist.

Rheinstraße 34. Mo.-Fr. 9.30-13 Uhr, tgl. außer Di., 14.30-18.30 Uhr; Sa., 10-14 Uhr. Bis 3. März.