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Haarige Ausstellungsstücke in der Burg Linn

Ausgestopfte Tiere hat es auch früher in Krefeld gegeben.

Krefeld. Die ausgestopften und täuschend echt nachgebildeten Lebewesen, die das Museum Burg Linn noch bis Anfang August für die Ausstellung "Tiere der Eiszeit" beim Münchner Tierpräparator Dieter Luksch ausgeliehen hat, sind nicht die ersten, die in Krefeld zur Schau gestellt werden.

Das ehemalige Naturwissenschaftliche Museum verfügte über so viele gefiederte und haarige Exponate, dass gleich mehrere Räume damit bestückt werden konnten. Das ist sowohl vom Rhodius’schen Haus an der Friedrichstraße 18 als auch vom späteren Museum im Haus Heyes im Kaiser-Friedrich-Hain überliefert, der zur lebendigen Komplettierung zeitweilig auch einen Tierpark beherbergte.

Im Haus Rhodius waren die naturwissenschaftlichen Sammlungen über der Stadtbibliothek untergebracht. Beide erfreuten sich eines regen Zulaufs. Dazu gehörten eine große Käfer- und Schmetterlingssammlung, wie die Teile der heutigen umfangreichen und unter Denkmalschutz stehenden Insektensammlung damals genannt wurden. Rechts vom Eingang stand das Kamel.

Dahinter blickten zahlreiche ausgestopfte Säugetiere wie ein Leopard und zwei Hirsche den Besucher an, der auch eine Anzahl von Mammut- und Elefantenzähnen bewundern konnte. Im zweiten Stockwerk war das Geschenk des Kommerzienrats Scheibler untergebracht, eine "Wildschweinfamilie, ein Rudel Wölfe, das über einen Hirsch herfällt, und eine Bärin, die einen Luchs in einem Baum beobachtet, der ihr Junges bedroht, das sich über einen kleinen Rehbock hermacht", wie ein Berichterstatter des Jahres 1908 anschaulich schildert.

Nur vier Jahre später wurde das Naturwissenschaftliche Museum im von der Stadt gekauften und mit 20000 Mark eingerichteten Haus Heyes im Kaiser-Friedrich-Hain eröffnet, das schließlich 1943 bei einem Bombenangriff zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Dort wie an der Friedrichstraße war die umfangreiche Hoeninghaus’sche Stiftung aus dem Jahr 1857 der Grundstock, die der Stadtrat nicht nur angenommen hatte, sondern für 100 Taler jährlich wissenschaftlich betreut wissen wollte.

Die wertvolle Sammlung hatte zunächst einen Platz in der Gewerbeschule am Westwall 10 gefunden. Die Räume waren allerdings nicht heizbar. Erst 1868 wurde ein Ofen angeschafft, "damit die Sammlung auch im Winter dem Publikum zugänglich gemacht werden konnte". Erster Direktor des Krefelder Naturwissenschaftlichen Museums war der Entomologe und Naturforscher Ernst Puhlmann, dem Studienrat Heinrich Janßen folgte, der auch 1937 den heutigen Zoo gründete.

Das Naturwissenschaftliche Museum, das von erstaunlichen Besucherzahlen berichten konnte, war zerbombt, aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg in den Köpfen vieler Krefelder nicht tot. Immer wieder gab es Anläufe, die übriggebliebenen naturwissenschaftlichen Schätze zu präsentieren.

So kam 1969 der pensionierte Rektor Karl Hoppe, lange Leiter der Geologischen Arbeitsgemeinschaft im Verein Linker Niederrhein, auf die Idee, die Sammlungen in einem noch zu erwerbenden Haus auf der Südseite des Linner Andreasmarktes unterzubringen. Das gelang nicht, nur Teile der Sammlungen sind an der Markstraße untergebracht. Aber mit dem örtlichen Hinweis lag Hoppe nicht falsch: Heute ist dort das Textilmuseum.