Die Band „1000“ trat vor dem Jazzkeller auf Irritierend schneller Jazz unter freiem Himmel

Krefeld · Endlich. Vor dem Jazzkeller konnte an diesem Wochenende das Jazzkonzert stattfinden. Bei warmem Wetter saß das Publikum an Tischen und konnte entspannt den Musikern zuhören. Die Band „1000“ ist schon länger auf Tour, auch mit mehr als drei Musikern, und gilt als eine Band, die sich immer weiter entwickelt hat.

 Spielte vor dem Jazzkeller an der Lohstraße: die Band „1000“.

Spielte vor dem Jazzkeller an der Lohstraße: die Band „1000“.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Das Trio besteht aus Jan Klares, Saxophon und Querflöte, Wilbert de Joode, Bass, und Michael Vatcher, Schlagzeug. Die Improvisationen, die die drei Musiker zu Gehör brachten, haben ihre Wurzeln deutlich im Free Jazz, dem Jazzstil, der Freiheit der Improvisation für den einzelnen Musiker gestattet, das auch im Zusammenspiel.

Beim Schlagzeug ist kaum
ein innerer Puls spürbar

Vor frei gestalteten Rhythmen des Schlagzeugs, der kaum einen inneren Puls spüren ließ, entwickelte Jan Klares Saxophontöne der unterschiedlichsten Klangschattierungen. Mal spielte er irritierend schnelle Läufe durch alle Register des Saxophons, dann verfremdete er die Töne, indem er sie quietschen und schnalzen ließ, unterstützt von Tonideen von Wilbert de Joode am Bass.

In einem Stück schien die Idee des Zusammenspiels gewesen zu sein, dies anzuregen, immer neu zu probieren, vom Saxophon und vom Bass, das aber dann gnadenlos vom Schlagzeug in aller Härte zerschmettert wurde. Ein Miteinander, ein langsamer Dialog, fand immer wieder statt, aber eine Kraft, den Dialog zu kommunizieren, war immer nur teilweise spürbar. Klares spielte einige Stücke auf dem Altsaxophon, einige auf dem Tenorsaxophon, immer wieder erklangen einzelne Motivfetzen, im Zusammenspiel entwickelte sich in einem der Stücke ein wenig Swing zum Mitfühlen, der dann aber schnell wieder von allen Musikern aufgegeben wurde.

De Joode versuchte seinem Bass ebenfalls die unterschiedlichsten Klangfolgen zu entlocken, es schien, als sei er auf Klangsuche zusammen mit dem Instrument, die Saiten gestrichen, gezupft, geschlagen, das Holz ein wenig als Schlagzeug verfremdet, ihm fielen eine Menge Varianten ein. Vom Schlagzeug kamen ebenfalls unterschiedliche Klangschattierungen, manche schienen darauf angelegt, Dialog nicht zu entwickeln, um jedem Musiker die Chance zur freien Gestaltung zu überlassen. Eine Sologesangseinlage von Michael Vatcher sollte wohl Humor einbringen. Klares veränderte die Klanglandschaft auch durch den Wechsel des Instrumentes, er wählte als weitere Klangquelle die Querflöte. Motive, Läufe, Varianten der Läufe durch Höhen und Tiefen des Instrumentes wurden durch Schlagzeug und Bass unterstützt und gehalten. Dem freien Improvisieren nach notierten Motiven wohnte nicht unbedingt eine mitreißende Kraft inne. Lauter Stücke „zum Spaß haben“, so Klares.