Nachdem Theaterpädagoge Dirk Schwantes einen Vortrag über das spektakuläre Projekt gehört hatte, kam ihm die Idee, dort mit Jugendlichen etwas zu machen. Doch Schwantes, der sich selbst sehr für Architektur interessiert, musste feststellen, dass viele Jugendliche mit dem Thema zunächst nichts anfangen konnten. Auch von Mies van der Rohe hatten sie noch nie etwas gehört.

So tastete man sich langsam heran, sprach über eigene Vorlieben von Häusern und Räumen. Parallel dazu sammelten sie Texte von Mies, Äußerungen aus Interviews oder Vorträgen. Auszüge daraus bilden die Grundlage für eine 45-minütige Performance, die Leben und Werk des Architekten beleuchten möchte. Neben den Visionen seiner Architektur wird es auch um die Person Mies gehen.

So wird der ungewöhnliche Werdegang mit Schulabbruch und Lehre ebenso ein Thema sein wie die sprachlichen Eigenheiten des gebürtigen Aacheners. Die Akteure werden immer wieder als Chor auftreten und sich gemeinsam mit dem Publikum durch das Modell bewegen. „Das Bühnenbild hat bereits Mies gemacht, wir mussten nur ergänzen“ sagt Matthias Stutte, der sich mit Udo Hesse um die Ausstattung kümmert.

Alle Beteiligten erhoffen sich, mit dieser Aktion vielleicht noch mehr junge Leute zu dem Modell zu locken. Doch damit ist das Projekt noch nicht zu Ende. In einem zweiten Teil wollen sich die Jugendlichen weiter mit Wahrnehmung und Selbstdarstellung beschäftigen. Ort wird dann die Fabrik Heeder sein.

3. Oktober, 14 und 17 Uhr, Mies-Modell auf dem Egelsberg. Eintritt: 8 Euro.