Kunstmuseen Krefeld Katia Baudin soll neue Direktorin des Kunstmuseums werden
Stimmt der Stadtrat zu, tritt Katia Baudin 2016 Martin Hentschels Nachfolge an. Baudin kommt von New York über Köln nach Krefeld.
Krefeld. Die Entscheidung sei schnell gefallen: Wenn Dr. Martin Hentschel am 31. August nächsten Jahres in den Ruhestand geht, soll Katia Baudin neue Direktorin der Kunstmuseen Krefeld werden — dafür haben die Mitglieder des Kultur- und Verwaltungsausschusses Dienstagabend in ihrer Sitzung auf Burg Linn einhellig gestimmt. Für Oberbürgermeister Gregor Kathstede am Ende seiner Amtszeit „eine Herzensangelegenheit“.
Aus 40 Bewerbern, von denen sich zwei Frauen und ein Mann Anfang September vorgestellt hatten, hat sich die Findungskommission einstimmig für Baudin entschieden, aktuell stellvertretende Direktorin des Museums Ludwig in Köln. „Von ihren Qualitäten, ihrer Art und Menschlichkeit passt sie am besten zu den Krefeldern und ihren Museen“, betont Kathstede. Er sei überzeugt, dass Baudin „die avantgardistische Tradition unserer Kunstmuseen mit eigenen, mutigen Impulsen und Ideen fortsetzen und bereichern wird“.
1967 als Tochter einer Deutschen und eines Franzosen in Frankreich geboren, wuchs Katia Baudin in New York auf. Dort studierte sie später BWL und Kunstgeschichte, wechselte anschließend an die Pariser Sorbonne. In Frankreich leitete sie, mit gerade einmal 29 Jahren, das zeitgenössische Kunst- und Design Museum Frac Nord-Pas de Calais in Dünkirchen. Bevor Baudin 2008 stellvertretende Direktorin des Museums Ludwig wurde, war sie Rektorin der Straßburger Kunstakademie. Sie hat mehr als 40 Ausstellungen im Bereich der modernen und zeitgenössischen Kunst kuratiert.
Auf die Kunstmuseen Krefeld freue sie sich besonders, weil sie „mit ihrer reichen, einzigartigen Geschichte sehr viele Impulse und innovativen Künstlern eine Plattform gegeben haben“, sagt Baudin. Sie sehe es als Kernaufgabe von Museen, „Werke zu erforschen, zu pflegen und aufzuheben“. Denn: „Die Sammlung ist die Identität, das Herz eines Museums.“ In Krefeld sei diese Aufgabe besonders spannend, findet Baudin: Werke von Beuys oder Campendonk etwa „sind extrem wichtige Arbeiten, die zeigen, wie lebendig Kunst in Krefeld ist“.