Theater Eine fiktive Begegnung mit den Diven

„Marlene, Judy, Marilyn — Endstation Hollywood“ wird am Freitag im Theater uraufgeführt.

Foto: Matthias Stutte

Krefeld. Bei diesen Damen genügt die Nennung des Vornamens, um zu wissen, wer gemeint ist. „Marlene, Judy, Marilyn — Endstation Hollywood“ heißt das Songdrama, dass am kommenden Freitag im Stadttheater uraufgeführt wird. Mit Marlene Dietrich, Judy Garland und Marilyn Monroe stehen nicht nur drei Hollywood-Stars im Mittelpunkt, sondern drei Ikonen des 20. Jahrhunderts. „Die drei sind wunderbar verschieden und decken neben dem Film auch Musik und Showgeschäft ab“, sagt Regisseur Roland Hüve, der das Stück als Auftragsarbeit des Theaters auch geschrieben hat.

Eine Aufgabe, die er zwar für spannend, aber zunächst auch für fast unlösbar hielt. „Man muss mit Mosaiksteinchen arbeiten, denn die ganzen Biografien zu erzählen ist unmöglich“, so Hüve. Die Erfindung einer fiktiven Begegnung der drei Diven war für ihn dann ein Ansatz. Der Ort ist die Künstlergarderobe, in der sich die Damen auf ihren Auftritt vorbereiten.

Für jede von ihnen ist es biografisch der letzte Auftritt vor großem Publikum. Jeweils kurz vor ihrem frühen Tod standen 1962 Marilyn Monroe und 1969 Judy Garland noch einmal auf der Bühne, die Dietrich gab ihr letztes Konzert 1975 in Sydney. Dass im Stück die Zeiten etwas durcheinander gewirbelt werden, entspricht der Freiheit des Theaters.

„Die Garderobe stellt die Verbindung dar“, sagt der Regisseur. Sie ist für ihn der ideale Ort, an dem hinter dem Star auch der Mensch mit seinen Ängsten und Sehnsüchten zum Vorschein kommt. So erzählen sich die Frauen Geschichten von Erfolgen und Abstürzen, von glücklichen Momenten und gescheiterten Beziehungen. Dass dabei auch Eitelkeiten nicht zu kurz kommen und die verschiedenen Temperamente ausgespielt werden, soll das Ganze auch unterhaltsam machen.

Eine besondere Rolle spielt die Musik. Denn mit allen drei Frauen verbindet man auch wunderbare Songs. Heinz Hox, der musikalische Leiter des Abends, hat die Musiknummern für seine vierköpfige Band arrangiert. „Neben den topbekannten Titeln spielen wir auch weniger bekannte Nummern“, sagt Hox. Mit Susanne Seefing, Gabriela Kuhn und Debra Hays stehen drei Opernsängerinnen auf der Bühne, die aber alle Musical-Erfahrung haben. „Mit der Musik gehen Welten auf, dazwischen findet eher ein Kammerspiel statt“, beschreibt Hüve den Abend. Der Gegensatz zwischen großem Glamour und dem Preis, den diese Frauen für ihren Status gezahlt haben, soll so deutlich werden.

Die Ausstattung von Siegfried E. Mayer wird die berühmte Optik der Stars skizzieren, aber auch eine ironische Distanz bewahren.

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