Kein Kaffee zum Gursky
Eine Gastronomie in den Häusern Esters und Lange wird es nicht geben.
Krefeld. Nach stundenlangem Flanieren durch die Gursky-Ausstellung gelüstet es manchen Besucher der Häuser Esters und Lange nach einem Kaffee. Doch die Infrastruktur rund um die Mies-van-der-Rohe-Häuser ist in dieser Hinsicht nicht gerade üppig.
FDP und Grüne fordern deshalb, in den Museen eine Gastronomie einzurichten. Doch so bald wird es dort wohl keinen Kaffee und Kuchen geben. Der FDP-Vorschlag, in der ehemaligen Küche von Haus Esters zumindest einen Getränkeautomaten aufzustellen, ist mit der Originaltreue der Innenarchitektur nicht vereinbar, sagt Kulturdezernent Roland Schneider. Zumal auch bei Selbstbedienung zusätzliches Personal erforderlich sei.
FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann leuchtet das nicht ein. "Mit ein bisschen gutem Willen ist das möglich. Und wenn wenig los ist, gucken die Mitarbeiter sowieso oft gelangweilt aus dem Fenster. Dann können sie genauso gut Becher wegräumen."
Die Grünen haben für einen Gastronomiebetrieb das Gartenhaus der Museen im Blick. Doch das Gebäude aus der Zeit um 1930 hat weder Wasser- noch Abwasseranschluss und als Heizung nur einen uralten Ofen. Die Auflagen des Brandschutzes und der Versicherung sind nicht erfüllt.
Heidi Matthias von den Grünen fordert dennoch: "Querdenken und unorthodoxe Lösungen suchen!" Diesem Motto folgt wohl auch der Vorschlag von Gerda Schnell (SPD): Sie will den Glas-pavillon in der Mitte des Ostwalls abbauen und an den Museen wieder aufstellen lassen, um dort Gastronomie anzubieten.
Der Dezernent spottete über "geistige Höhenflüge" der Kulturpolitiker. Mies van der Rohes Häuser in Cafés und sein Außengelände in einen Biergarten verwandeln zu wollen, sei wohl eher "ein karnevalistisches Thema".