Zeitschrift „Heimat“: Eine Fundgrube für das Leben in unserer Stadt
Heute erscheint die neue „Heimat“. Reinhard Feinendegen gibt Schriftleitung ab.
Ein feierlicher Moment ist auf dem Titelbild der neuen "Heimat" festgehalten: Die Thorarollen werden in den Schrein der neuen Synagoge gelegt. "Das war das wichtigste Ereignis in Krefeld in diesem Jahr", sagte Reinhard Feinendegen. Der Historiker ist einer der drei Schriftleiter des Krefelder Jahrbuchs.
Nach nunmehr 33 Jahren in diesem Amt will er allerdings aufhören. "Ich möchte die Feder an Jüngere weitergeben". Was aber nicht bedeutet, dass er nicht weiter Vorschläge macht, Berichte verfasst und Ideen beisteuert.
In dieser 79. Ausgabe der "Heimat" liegt der Schwerpunkt auf dem Historischen. Drei Artikel befassen sich mit dem jüdischen Gemeindeleben damals und heute. Und auch in anderen Texten geht es um die Zeit des Nationalsozialismus, etwa Erinnerungen von Maria Degener und Ingeborg Scheibler an ihre Kinderlandverschickung. Deren Lehrerin Lucie Sandrock hat sehnsüchtig auf die Veröffentlichung gewartet, sie feierte jüngst ihren 100. Geburtstag.
Zudem geht es um die Traditionsgesellschaften Casino, Verein und Erholung, den ehemaligen Rittersitz Haus Dreven, Hohenbudberg oder die Wappengrabplatte des Heinrich von Ossenbroich in der Pfarrkirche St. Gertrudis. In den Bereichen Theater, Kunst, Kultur berichtet das Heft über die Zwillingsgeschwister Sabine und Theo Akkermann, Georg Janthur im Stadtarchiv und die Uerdinger Schriftstellerin Margarethe Hahn-Böing.
Auch über den Lyriker Hummelt, Preisträger des Niederrheinischen Literaturpreises im Vorjahr, wird berichtet. Mundart-Artikel sind auch enthalten, außerdem die gewohnten Rubriken. Wie immer ist das dicke Heft sorgfältig mit Illustrationen und Zeichnungen versehen. Und wie immer leisten alle ihre Arbeit ehrenamtlich. Dank der Sponsoren kann die Heimat zum günstigen Preis abgegeben werden. Für Krefelder und Zugereiste ist das eine Fundgrube interessanter Zusammenhänge aus dem Leben in unserer Stadt.