Komödie: Geschlechterkampf auf und hinter der Bühne

Flott und höchst amüsant: „Kiss me, Kate“ erlebt eine umjubelte Premiere im Stadttheater.

Krefeld. Die Kulissen sind noch verhüllt, die Bühne halbdunkel und doch liegt eine Spannung in der Luft. Inspizientin Hattie (Debra Hays) steht allein auf der Bühne und setzt die Atmosphäre in Gesang um: "Premierenfieber ist ein Gefühl." So ruhig und stimmungsvoll beginnt die Inszenierung von Cole Porters Musical "Kiss me, Kate", das im Krefelder Theater seine umjubelte Premiere erlebte.

Dann füllt sich die Bühne, die Musik wird flotter und man ist mittendrin in der Handlung der musikalischen Komödie, die das Thema "Theater auf dem Theater" kunstvoll miteinander verschränkt. Fred Graham, Regisseur und Schauspieler, will in einem amerikanischen Provinztheater eine musikalische Fassung von Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung" auf die Bühne bringen. Es ist Premierenabend und die amourösen Verwicklungen der Darsteller sorgen für jede Menge Turbulenzen.

Das alles hat Regisseur Reinhardt Friese höchst amüsant und temporeich umgesetzt. Die kleine Drehbühne macht den reibungslosen Wechsel der Ebenen möglich. Während die Ausstattung für den Bereich "backstage" den Charme der vierziger Jahre heraufbeschwört, zeigen die Theaterszenen einen herrlich altmodischen, von Putten bekrönten Bühnenprospekt und jede Menge schöner Renaissancekostüme (Annette Mahlendorf).

Dauer: 2 Stunden 40 Minuten, weitere Vorstellungen: 21. Oktober, 3. und 30. November.