Künstler Paul Kamper nach schwerer Krankheit gestorben

Der gebürtige Krefelder lebte zuletzt in Zeeland. Seine Arbeiten finden sich in bedeutenden Sammlungen.

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Krefeld. Mit letzter Kraft hat Paul Kamper noch eine letzte Ausstellung gestemmt: In der Nikolauskirche in Brouwershaven (Niederlande) hat er seine Arbeiten im Juni gezeigt — das ging nur noch mit tatkräftiger Hilfe seiner Frau Marion. Seit Ende vergangenen Jahres war Paul Kamper schwer krank. Am Donnerstag ist er wenige Tage vor seinem 88. Geburtstag in seiner Wahlheimat Wissenkerke gestorben.

Kamper wurde 1926 in Krefeld geboren, er studierte nach dem Krieg an der Werkkunstschule, wurde Privatschüler bei Georg Muche. Anfang der Fünfziger ging er nach Paris, wo er die Akademie Ranson besuchte. 1955 heiratete er die japanische Malerin Matsue Tsuzawa. Er zog mit ihr nach Sèzanne/Marne in der Nähe von Paris.

Der Kontakt zu Krefeld riss nie ganz ab. 1955 erhielt Kamper den Kunstpreis der Stadt, 1960 widmete das Kaiser-Wilhelm-Museum ihm eine Studioausstellung mit Gemälden und Siebdrucken. Doch erst 1971 kehrte Paul Kamper nach Krefeld zurück. Er gehörte vier Jahre später zu den Gründern der Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK). 1986 heiratete er die 34 Jahre jüngere Keramikerin Marion Wetzels.

Im Jahr 1996, als Paul Kamper 70 Jahre alt war, beschloss das Paar, nach Holland umzuziehen. „Der guten Luft und des herrlichen Lichts wegen“ verlegten die beiden ihren Wohnsitz nach Wissenkerke in Zeeland. Kampers Schaffen, das Malerei und Drucke, Fotos, Licht- und Edelstahlobjekte sowie Installationen umfasst, wurde bis zuletzt von der Kraft der Nordsee beflügelt. Seine Arbeiten finden sich in bedeutenden Kunstsammlungen im In- und Ausland.