Kunst wird jetzt online ausgeliehen
Die Gemeinschaft Krefelder Künstler bringt mit einer neuen Internetseite Bilder und Objekte der Artothek zu den Menschen nach Hause.
„Leider wissen die Krefelder größtenteils nicht, dass es in ihrer Stadt eine Artothek gibt. Das soll sich aber ändern.“ Unter dem Motto „Nimm ein Original mit“ läuft die Online-Artothek über die neue Homepage: gkk-ev.de/onlineartothek.
Bereits seit mehr als 27 Jahren kann man in der Artothek Krefeld zeitgenössische Kunst ausleihen und für einen bestimmten Zeitraum bei sich zuhause auf sich wirken lassen. Um den Verleih der Werke einfacher zu gestalten, hat die Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK) eine Online-Artothek entworfen. Die Idee dahinter ist, dass die Bilder und Objekte von zu Hause aus am Computer betrachtet und im Online-Katalog reserviert werden können. Auf der Homepage der GKK können alle Bilder nach Künstler, Technik und Größe sortiert werden.
Von den mehr als 600 Werken können bis zu sechs ausgeliehen und für einen Zeitraum von drei Monaten für acht Euro zu Hause aufgehängt oder hingestellt werden. Wenn man sich noch nicht von der geliehenen Kunst trennen möchte, kann für weitere acht Euro die Ausleihe für drei Monate verlängert werden. Nach dem halben Jahr wird für jede überzogene Woche 1,50 Euro eingefordert.
Martin R. Becker von der GKK erklärt zum Hintergrund: „Das Ziel ist, dass die Bilder gekauft werden. Das ist nicht die Regel, aber es passiert. Bisher sind es erst etwa fünf Prozent, die das geliehene Werk auch behalten.“ Um die Kunstwerke von zu Hause aus zu reservieren, müssen die Mitgliedernummer und die Postleitzahl angegeben werden. Wenn ein Bild schon ausgeliehen ist, steht das unter dem Foto des jeweiligen Werks. Eine Reservierung ist bei schon ausgeliehenen Bildern oder Objekten nicht möglich. Auf der Internetseite gibt es rund registrierte 700 Kunden, von denen aber nur noch etwa 100 aktiv sind.
Mit der Anschaffung eines Computers, gefördert durch die Stadt Krefeld, fing es Ende 2015 mit der Planung einer Online-Artothek an. Eine Computerfirma bot zwar ein Programm zum Leihen an. Doch dies hätte so viele Kosten verursacht, dass mit Hilfe von Martin R. Becker eine eigene Internetseite kreiert wurde, auf der nun fast alle Werke der über hundert regionalen und überregionalen Künstler begutachtet werden können.
Becker erzählt, dass es noch einen positiven Nebeneffekt gibt: „Wenn Künstler damals fragten, ob ihre Werke ausgeliehen wurden, musste ziemlich lange nach den entsprechenden Kunstwerk gesucht werden, doch jetzt kann das schnell in einer Exceltabelle nachgeschaut werden.“ Brigitta Heidtmann, die Leiterin der Artothek erklärt: „Die Online-Artothek soll nur die Brücke zum Original sein. Denn vielleicht wirkt es auf dem Bildschirm anders, und man stellt es sich in einer anderen Größe vor. Deshalb sollte man sich das auf der Homepage ausgewählte Bild trotzdem in der Artothek genau anschauen.“
Um Mitglied der GKK-Internetseite zu werden, müssen sich Interessierte sowieso vor Ort in der Artothek an der St.-Anton-Straße 90 anmelden.
gkk-ev.de/onlineartothek