Kunstschätzung: Viel wert - Monet und Mondrian
Das neue Finanzmanagement verlangt nach Zahlen. Hier eine „Hitliste“.
Krefeld. An oberster Stelle steht Monets Gemälde vom Londoner Parlament, das in den Köpfen der Politiker bekanntlich noch unlängst eine skandalöse Rolle spielte. Es ist 18 Millionen Euro wert. So steht es zumindest in einer Liste, mit der der Stadtkämmerer derzeit befasst ist. Diese Liste hat aber nur etwas mit Geld zu tun, mit Kapital. Und nichts mit Kunst oder deren ideellem Wert. Das Grab des fränkischen Fürsten mit dem Goldhelm im Museum Burg Linn wird übrigens auf etwa 150 000 Euro geschätzt.
71,3 Millionen Euro ist der gesamte Kunstschatz der Stadt Krefeld wert. Diese Millionen spielen eine gewisse Rolle bei der Einführung des neuen "Kommunalen Finanzmanagements". Mit dieser Summe in der Hinterhand kann die Kämmerei vielleicht mehr Schulden aufnehmen, muss aber gleichzeitig fürchten, dass die Versicherungen hellhörig werden. Darum auch empfahl das Land den Kommunen das Einschätzen zu einem "vorsichtigen Zeitwert".
Kunst ist unschätzbar. So wird für alle Grabungsfunde des Linner Museums auf Gelleper Boden die Pauschalsumme von einem Euro angesetzt. Nach der Liste haben, seltsam, die Krefelder Bodendenkmäler zusammen einen Wert von 5400 Euro. Dazu gehört dann wohl auch die Landwehr.
Bei solchen Summen, ist zu befürchten, werden wieder jene unsäglichen Politgeister wach, die Kunst verkaufen wollen.