<strong>Krefeld. "Als Dirigent geht man in die Pause und denkt, man braucht eine Sauerstoffmaske", erklärt Generalmusikdirektor Graham Jackson. Schwerstarbeit sieht er auf sich zukommen - im Theater laufen die Proben zur Spielzeiteröffnung am 7. September mit Verdis Oper "Aida". Bei einer Matinee stellten jetzt Dramaturgin Ulrike Aistleitner, Regisseur Bruno Klimek, Bühnenbildner Thomas Armster und Jackson die Inszenierung vor; Janet Bartolova (Aida), Susan MacLean (Amneris) und Tomothy Simpson (Radamès) gaben eindrucksvolle Gesangskostproben. Es sei eine der berühmtesten Opern überhaupt, sagt Aistleitner, in Krefeld war sie zuletzt 1991 zu sehen.

Jackson wird nicht nur die Niederrheinischen Sinfoniker dirigieren, sondern neben dem Opernchor gleich zwei weitere Chöre, insgesamt 100 Sängerinnen und Sänger. In der größten Szene stehen gleich 137 Menschen auf der Bühne: Ensemble, Chor und Statisten. Vom Personal her geht es also "pompös" zu.

Sonst aber bevorzugt man das Konzept "keine Elefanten, schlanker Raum, so Aistleitner. Das heißt, man verzichtet auf Effekthascherei, die die eigentlich im historischen Ägypten angesiedelte Handlung zusätzlich aufpeppt. Für Klimek ist das exotische Flair sowieso Nebensache. Ihn interessiert die Geschichte von Liebe und Verrat, Triumph und Untergang, der "harsche Wechsel zwischen Massenszenen und Kammerspiel".

Aida, Tochter des Königs von Äthiopien, liebt Radamès, den ägyptischen Feldherrn, und damit den Feind, der ihrem Vaterland gerade eine Niederlage beigebracht hat. Aidas Vater überredet sie, Radamès den Kriegsplan zu entlocken, der folgt ihrem Ansinnen. Zur Strafe muss er sterben, Aida wird sich mit ihm lebendig begraben lassen. Amneris, Tochter des Pharaos, die auch Radamès liebt, gelingt es nicht, ihn für sich zu gewinnen. In ihr, nicht in Aida, sieht Klimek die vielschichtigste Figur der Oper.

Die Premiere ist ausverkauft. Weitere Termine: 18., 22. September, 12. Oktober, Karten können unter Ruf 80 51 25 bestellt werden.